VCS-Firmenranking zur umweltverträglichen Mobilität von Unternehmen

Ranking zeigt: Swisscom, SBB & Co. auf Klimakurs

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Bern

Firmen haben einen grossen Einfluss auf die Mobilität und den CO2-Ausstoss ihrer Mitarbeitenden. Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz hat deshalb bei Grossunternehmen unterschiedlicher Branchen nachgefragt, was sie für die Reduktion des CO2-Ausstosses durch die Mobilität tun. In diesem erstmals durchgeführten Firmenranking schneiden Swisscom, SBB, Migros-Genossenschafts-Bund, Zurich und Swiss Re gut ab. Es gibt jedoch auch noch Nachholbedarf: besonders hinsichtlich fossilfreier Mobilität.

Der VCS wollte von den grössten Schweizer Unternehmen wissen, wie klimaschonend sie die interne Mobilität in Sachen Geschäfts- und Pendlerverkehr gestalten. Denn wer für den Arbeitsweg auf ein Auto angewiesen ist, nutzt dieses auch in der Freizeit. Der VCS sieht deshalb Arbeitgeber in der Verantwortung, sich für eine klimaschonende Mobilität einzusetzen.

Die Umfrage erfasste Fragen zu nationalen und internationalen Reisen, zur Grösse und Art der Firmenflotte und ob Mobilität vermieden wird mittels Videokonferenzen und Home Office. Eine zweite Kategorie betraf die Pendlermobilität der Mitarbeitenden und Anreize für die Nutzung des Velos und des öffentlichen Verkehrs.

Das erste VCS-Firmenranking zeigt, dass alle fünf Grossunternehmen (Swisscom, SBB, Migros-Genossenschafts-Bund, Zurich und Swiss Re) umweltverträgliche Mobilität ernst nehmen und bereits mehr als die Hälfte der nachgefragten Massnahmen umsetzen. Die Punktezahlen unterscheiden sich nur gering in den einzelnen Bereichen. Gesamthaft schneidet Swiss Re am besten ab, vor allem bei der Pendlermobilität, und erreicht acht von neun möglichen Punkten.

Das Punktesystem zeigt, ob und welche Massnahmen bestehen, jedoch nicht, ob sie tatsächlich streng genug sind, um den Pariser Klimazielen zu genügen. Bei allen Unternehmen besteht insbesondere in Richtung fossilfreier Mobilität Verbesserungspotenzial.

Velo- und öV: Anreize setzen

Insgesamt veranschaulichen die fünf Grossunternehmen, wie umweltverträgliche Mobilität gefördert werden kann. Alle fünf haben das Ziel, die Firmenflotte mit alternativen Antrieben zu betreiben, die SBB mit erneuerbaren Energien, die Swisscom zu 100 % elektrisch. Bei allen gilt der Grundsatz, öffentliche Verkehrsmittel bei nationalen Reisen dem motorisierten Individualverkehr vorzuziehen.

Zur Förderung des Velos machen die Firmen und ihre Mitarbeitenden bei Kampagnen wie Bike to Work mit. Sie bieten gedeckte oder gesicherte Veloabstellplätze an, ebenso Duschen oder Umkleideräume und setzen so Anreize, mit dem Velo zur Arbeit kommen – Auto Parkplätze sind bei allen kostenpflichtig.

Positiv aufgefallen in der Umfrage: Swiss Re ist das einzige Unternehmen, das keinen Firmenrabatt für einen privaten Autokauf weitergibt. SBB und Migros fördern Carsharing, Swiss Re fördert zudem die Bildung von Fahrgemeinschaften für Carpooling.

Das Firmenranking wird zu späterem Zeitpunkt wiederholt und ausgebaut. Angesichts der Klimakrise fordert der VCS alle Firmen auf, eine Mobilitätsstrategie zur CO2-Reduktion voranzutreiben.

Martin Winder, Projektleiter Verkehrspolitik, Tel. 031 328 58 63

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