Gesundheitsbelastung durch Flugverkehr

Ultrafeine Partikel aus Flugzeugabgasen gefährden zwei Millionen Menschen

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Bern

Tausende von Fällen von Bluthochdruck, Diabetes und Demenz in der Schweiz könnten mit den winzigen Partikeln in Zusammenhang stehen, die von Flugzeugen ausgestossen werden. Dies zeigt eine neue Studie von Transport & Environment. Besonders stark betroffen sind gemäss der Studie rund zwei Millionen Menschen in einem Umkreis von 20 km um die Flughäfen Genf und Zürich. Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz fordert Massnahmen zum Schutz der Gesundheit.

Rund 23 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung sind gesundheitsschädlichen Flugabgasen ausgesetzt, stellt VCS-Projektleiter Yves Chatton fest. «Das ist höchst bedenklich. Diese Gefahren wurden von der Politik ignoriert, die dem Wachstum des Luftfahrtsektors mehr Gewicht beimisst als der Gesundheit der Bevölkerung.»

Der VCS fordert darum Massnahmen: Die Verwendung von qualitativ hochwertigerem Kerosin kann die ultrafeinen Partikel (UFP) um bis zu 70 Prozent reduzieren. «Dass die Fluggesellschaften billiges Kerosin verwenden, hat mutmasslich finanzielle Gründe. Den Preis dafür bezahlen die Menschen, welche in Flughafennähe wohnen», sagt Chatton. Die wirksamste Lösung wäre aber ohnehin, wenn weniger oft geflogen würde.

Erschreckende Erkenntnisse

Die Studie von Transport & Environment (T&E), welche die UFP-Belastung europaweit untersuchte, kommt zu einem dramatischen Schluss: «Die Belastung mit UFP kann mit der Entwicklung ernsthafter und langfristiger Gesundheitsprobleme in Verbindung gebracht werden, darunter Atemwegsprobleme, kardiovaskuläre Auswirkungen und Schwangerschaftsprobleme. Europaweit mit 280 000 Fällen von Bluthochdruck, 330 000 Fällen von Diabetes und 18 000 Fällen von Demenz.» UFP seien besonders besorgniserregend, weil sie tief in den menschlichen Körper eindringen und im Blut, im Gehirn und in der Plazenta gefunden würden.

UFP werden von Flugzeugen in grosser Höhe, aber auch bei Start und Landung ausgestossen. Die Flughafenregionen sind besonders stark betroffen, hält die Studie fest: «Menschen, die in einem Umkreis von 5 km um einen Flughafen leben, atmen Luft ein, die im Durchschnitt zwischen 3000 und 10 000 ultrafeine Partikel pro cm3 enthält. … Bis heute gibt es keine Vorschriften für sichere Werte von UFP in der Luft, obwohl die Weltgesundheits-Organisation bereits vor mehr als 15 Jahren davor gewarnt hat, dass es sich um einen Schadstoff handelt, der Anlass zur Sorge gibt.»

 

Weitere Informationen:

- Yves Chatton, Projektleiter Verkehrspolitik, 031 328 58 64

- Medienstelle VCS, 079 708 05 36, medien@verkehrsclub.ch

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