Verfehlte Ziele der Klimapolitik wegen zu hohem Treibhausgasausstoss im Verkehr

Verkehrsemissionen müssen dringend sinken

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Bern

Die Schweiz verfehlt die Ziele der Klimapolitik vor allem wegen des hohen Treibhausgasausstosses im Verkehrssektor. Dies geht aus dem Inventar des Bundesamtes für Umwelt zuhanden des UNO-Klimasekretariats hervor. Um die Verkehrsemissionen zu senken, braucht die Schweiz aus Sicht des VCS möglichst rasch wirkungsvolle Klimaschutzmassnahmen.

Konkret fordert der VCS Verkehrs-Club der Schweiz ein strengeres Neuwagenziel, eine Flugticketabgabe und eine Treibstoffkompensationspflicht, die auch Emissionsreduktionen im Verkehr beinhaltet. Diese Punkte im neuen CO2-Gesetz sollen den Treibhausgasausstoss im Verkehr reduzieren, ansonsten wird der Verkehrssektor die im Pariser-Klimaabkommen und der Energiestrategie gesetzten Ziele verfehlen.

Während die Emissionen in anderen Sektoren sinken, trägt der Verkehr bisher kaum zum Klimaschutz bei. Dabei ist der Verkehr mit einem Anteil von rund einem Drittel der grösste Verursacher der CO2-Emissionen in der Schweiz. 2018 kam der ohnehin ungenügende Emissionsrückgang im Verkehr ganz zum Erliegen, wie das BAFU schreibt.

Hoher CO2-Ausstoss von Neuwagen

Ein Grund dafür, dass die Treibhausgase im Verkehr weniger schnell sinken als in den übrigen Sektoren, sind die zu grossen, verbrauchsstarken Autos, die jüngst einen Verkaufstrend darstellen. Sie heben die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Neuwagen an, die 2019 bei 142 g/km lagen statt bei 130g/km.

Zur Senkung der Treibhausgase im Verkehr ist das CO2-Neuwagenziel die wichtigste klimapolitische Massnahme. Das CO2-Gesetz ermöglicht hier Korrekturen und strengere Vorgaben.

Flugverkehr ins CO2-Gesetz einbinden

Eine rasche und massive Reduktion der Treibhausgasemissionen fordert der VCS auch im Flugverkehr. Die Revision des CO2-Gesetzes bietet dem Parlament die Möglichkeit, eine Lenkungsabgabe auf Flugtickets einzuführen und so den Luftverkehr in den Klimaschutz einzubinden. Der bestehende Vorschlag muss nachverbessert werden, so bei der Besteuerung der Langstreckenflüge und des Transitverkehrs.

Derzeit bleiben wegen der Corona-Krise die meisten Flugzeuge am Boden, Fluggesellschaften wie Swiss und easyJet bitten um Rettung durch Steuergelder. Der VCS und 45 Organisationen und Parteien forderten deshalb den Bundesrat jüngst in einem Offenen Brief auf, den Flugverkehr nicht vor anderen Wirtschaftsbereichen zu bevorzugen. Jegliche staatliche Unterstützung muss die Arbeitnehmenden schützen, aber auch mit klaren Klimazielen verknüpft sein.

Martin Winder, VCS-Projektleiter Verkehrspolitik, Tel. 031 328 58 63 und

Yves Chatton, VCS-Projektleiter Flugverkehr, Tel. 031 328 58 64

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