VCS zu den Beratungen Verkehrskommission KVF

Veraltete Lastwagen sollen von der Strasse

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Bern

Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz freut sich über den Entscheid der Verkehrskommission des Nationalrates, auf gefährlichen Strecken in den Alpen nur noch Lastwagen zuzulassen, die über zeitgemässe digitale Sicherheitssysteme verfügen. Damit wird die Sicherheit beispielsweise im Gotthard-Strassentunnel erhöht.

Immer wieder sind Lastwagen in schwere Unfälle involviert, insbesondere auf gefährlichen Strecken durch die Alpen. Dabei gibt es längst Sicherheitssysteme bzw. Fahrassistenten, mit denen viele Auffahr- oder Frontalkollisionen verhindert werden können. Deshalb hält es der VCS für folgerichtig, dass nun auch die Nationalratskommission (KVF) die Standesinitiative Tessin «Sicherere Strassen jetzt!» unterstützt.

Zuvor hat sich die Ständeratskommission letzten Januar klar für die Tessiner Standesinitiative entschieden. Diese fordert, dass künftig nur noch Lastwagen Tunnel und Pässe in den Schweizer Alpen passieren dürfen, die über moderne Assistenzsysteme verfügen, beispielsweise für die automatische Notbremsung, das Halten der Fahrspur und die automatische Überprüfung des Reifendrucks. Für all jene Lastwagen, die nicht über diese Ausrüstung verfügen, bietet der Bahnverlad eine sinnvolle Alternative. Damit wird die Schweizer Verlagerungspolitik gestärkt.

Für Bruno Storni, Tessiner Kantonsrat, Mitglied des VCS-Zentralvorstands und Initiant der Standesinitiative, ist es ein wichtiger Entscheid, der Menschenleben retten kann. «Menschliches Versagen kann immer passieren. Ist ein LKW in einen Unfall involviert, kann es schnell zur Katastrophe kommen», sagt er. Die für LKW geforderten Massnahmen sollen das Gefahrenpotenzial des internationalen Schwerverkehrs verringern, der mehr als 80 Prozent des gesamten Güterverkehrs durch die Alpen ausmacht.

Gegen überrissene Projekte

Die Beratungen der Kommission zum Ausbauschritt STEP Strasse 2019 nimmt der VCS zur Kenntnis. Mit seinen Sektionen wird er sich gezielt gegen überrissene Projekte einsetzen. Der VCS lehnt insbesondere das Projekt Crissier und den Bypass Luzern ab, das mit Abstand teuerste Projekt der Projektliste STEP Strasse 2019 (STEP: Strategisches Entwicklungsprogramm). Die Umfahrungen Le Locle und La Chaux-de-Fonds kann der VCS nur unterstützen, wenn die vom Neuenburger Staatsrat mit dem VCS Sektion Neuenburg zugesicherten Auflagen erfüllt werden.

Zu den Agglomerationsprogrammen: Mit der Extrawurst für die Umfahrung von Oberburg bei Burgdorf hat die Kommission einen Entscheid gefällt, der in offensichtlichem Widerspruch zu den Kriterien steht, die das Parlament vor zwei Jahren selber beschlossen hat. Dieses Projekt weist nach Berechnungen des Bundesamtes für Raumentwicklung von allen Umfahrungsstrassenprojekten das schlechteste Kosten-Nutzen-Verhältnis auf. Mit diesem Entscheid erhält die Agglomeration Burgdorf pro Einwohner mehr Bundesgelder als alle anderen Agglomerationen. Offensichtlich ist die Kommission der Meinung, die allergrössten städtischen Verkehrsprobleme der Schweiz würden sich im Emmental stellen.

Bruno Storni, Vizepräsident VCS, 076 399 57 72

Stéphanie Penher, Bereichsleiterin Verkehrspolitik VCS, 079 711 19 15

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