VCS will Konflikte zwischen Velo- und Fussverkehr entschärfen

VCS präsentiert Kriterien für eine gute Koexistenz

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Bern

Konflikte zwischen Fussgängern und Velofahrenden häufen sich. Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz ortet dringenden Handlungsbedarf: Wo keine Trennung zwischen Velo- und Fussverkehr möglich ist, sollen Mischzonen nach bestimmten Kriterien entstehen. Diese hat der VCS in einem Positionspapier zusammengestellt, das Gemeinden bei der Einführung von Mischverkehr unterstützen will.

Die gute Nachricht für das Klima: Velo- und Fussverkehr werden immer beliebter und nach offiziellen Schätzungen in 20 Jahren um 30 Prozent zunehmen. Allerdings wird der öffentliche Raum immer knapper, die Konflikte zwischen Fussvolk und Velofahrenden mehren sich, besonders auf Gehflächen, die beide Gruppen nutzen. Ohne Gegensteuer bei der Planung werden sich diese Konflikte zuspitzen, konstatiert der VCS aufgrund mehrerer Befragungen und Erhebungen.

Koexistenz ermöglichen

Gegensteuern will der VCS mit einem Positionspapier zum Mischverkehr, das am Samstag in Bern an einer Planungskonferenz der Sektionen Thema war. Ziel ist, die Infrastrukturen für die unterschiedlichen Nutzergruppen zu überprüfen und konsequent Massnahmen für eine gute Koexistenz zwischen zu Fuss Gehenden und Velofahrenden einzuplanen und umzusetzen.

Grundsätzlich braucht der Fuss- und Veloverkehr mehr Platz, fordert der VCS. Velofahren, zu Fuss gehen und öffentlichen Verkehr nutzen sind in der Flächennutzung äusserst effizient, während ein Auto im Durchschnitt nur 1,56 Personen befördert und fahrend oder parkierend auf Strassen deutlich mehr Platz einnimmt. Wenn für Autos mehr Spuren gebaut werden, hält es der VCS für folgerichtig, dass in Städten und Agglomerationen ein durchgängiges Veloweg- und Fusswegnetz entsteht.

Die Öffnung der Gehflächen für den Veloverkehr soll dabei die Ausnahme bleiben. Denn vor allem Ältere fühlen sich in gemischten Zonen durch Velofahrende verunsichert – und in 20 Jahren werden in der Schweiz rund eine Million Menschen über 80 Jahren zu Fuss unterwegs sein. Ihre Bedürfnisse will der VCS ebenso berücksichtigt wissen wie diejenigen von immer mehr E-Bike- und Velofahrenden. Der VCS will für alle Beteiligten im Verkehr die Konflikte nachhaltig entschärfen.

Planung vorantreiben

Die im Positionspapier erarbeiteten Kriterien und Beispiele sollen die Gemeinden unterstützen, lokal angepasste Massnahmen zu treffen. So sollte auf Mischflächen die Velo-Fahrgeschwindigkeit reduziert werden. Für schnelle E-Bikes fordert der VCS jedoch die Aufhebung der Velowege-Benutzungspflicht, damit diese die Strasse benützen können. Das entlastet gemeinsam genutzte Fuss- und Velowege.

Das VCS-Positionspapier «Mehr Sicherheit für zu Fuss Gehende und Velofahrende im Mischverkehr» finden Sie auf der Website www.verkehrsclub.ch/mischverkehr. Es kann bestellt werden über: vcsnoSpam@verkehrsclub.noSpamch.

Ruedi Blumer, VCS-Präsident, Tel. 079 465 43 07

Anders Gautschi, VCS-Geschäftsleiter, Tel. 079 960 11 71

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