«Der vorliegende SIL-Entwurf ist verfassungswidrig, weil er die Interessen von Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft nicht gleichermassen berücksichtigt. Er ignoriert den Gesundheits- und Klimaschutz», kritisiert VCS-Präsident Ruedi Blumer. Dem SIL nach sollen Flughäfen von nationaler Bedeutung und sogar regionale und militärische Flugplätze für den Linienverkehr ausgebaut bzw. genutzt werden. Dieser Fehlentwicklung werden der VCS Schweiz und seine Sektionen nicht tatenlos zusehen. Dass die Bevölkerung unter zunehmendem Fluglärm leidet, bleibt im SIL ebenso unberücksichtigt wie die enormen CO₂-Emissionen des Flugverkehrs.

«Der SIL muss den Zielen des von der Schweiz ratifizierten Pariser Klima-Abkommens entsprechen, was eine Reduktion des Flugverkehrs verlangt. Eine Massnahme muss darum das Ersetzen vieler Europaflüge durch die Bahn sein», sagt VCS-Präsident Blumer.

Der Flugverkehr macht bereits jetzt gegen 20 Prozent der klimarelevanten Emissionen der Schweiz aus. Ohne konkrete Gegenmassnahmen wird der Luftverkehrssektor bis 2030 in der Schweiz zur wichtigsten Ursache für die Klimaerhitzung. Welche Folgen sie haben kann, zeigte der heisse und trockene Sommer 2018. Der VCS verlangt deshalb zwingend eine Überarbeitung und erneute Vernehmlassung zum SIL.

Flugticket-Abgabe einführen

Damit die Schweiz den CO₂-Ausstoss reduziert und dem öffentlichen Interesse Rechnung trägt, müssen Bundesrat und Parlament dringend und rasch konkrete Massnahmen zur Reduktion der Flugverkehrsemissionen treffen. Gelegenheit dazu gibt die aktuelle Revision des CO₂-Gesetzes im Parlament: Der VCS fordert die Einführung einer Flugticket-Abgabe. Diese Forderung stellt auch die Koalition Luftverkehr Umwelt und Gesundheit KLUG, bei der der VCS aktiv mitarbeitet.