Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) hat heute Zahlen für die Staukosten zwischen 2010 und 2015 vorgelegt. Der Grossteil (69 Prozent) entfällt demnach auf Stauzeitkosten. Stau und Kosten lassen sich mit relativ einfachen und effektiven Massnahmen reduzieren: Eine verkehrsabhängige Temporegulierung bewähre sich, hielt das Bundesamt für Strassen (ASTRA) jüngst fest. Eine Untersuchung zeigte nämlich, dass nach der Inbetriebnahme des «Systems zur Geschwindigkeitsharmonisierung und Gefahrenwarnung» (GHGW) weniger Staus entstanden sind.
Mit tieferem Tempo, mit 100 oder 80 km/h auf der A6 zwischen Muri und Thun, waren die Fahrzeuge flüssiger unterwegs. «Bei allen drei Kategorien (zähflüssiger/stockender Verkehr und Stau) ist ein Rückgang zu beobachten. So konnte im besonders staugefährdeten Abschnitt zwischen Rubigen und Muri die Anzahl Stauereignisse massiv reduziert werden. Statt Stau wurde dort meist "nur" noch stockender oder zähflüssiger Verkehr registriert. Dadurch haben sich die Reisezeiten insgesamt reduziert», schreibt die Infrastrukturfiliale Thun des ASTRA.
Die Geschwindigkeitsharmonisierung funktioniert mittels einer verkehrsabhängigen Regelung des Tempolimits. Bei starkem Verkehrsaufkommen wird es schrittweise auf 100 oder 80 km/h gesenkt. Damit steigt die Leistungsfähigkeit der betreffenden Strasse. Auch die Sicherheit wird dem ASTRA zufolge verbessert.
Der VCS verlangt deshalb, dass das GHGW-System als einfache Massnahme gegen Stau auf andere betroffene Strassenabschnitte übertragen wird. Die Temporeduktion 100 oder 80 km/h wurde von den Autofahrenden offenbar akzeptiert.