Die Pläne zum weiteren Ausbau der Nationalstrassen sieht der VCS als völlig aus der Zeit gefallen, so die Projekte Wankdorf-Schönbühl und Schönbühl-Kirchberg im Kanton Bern, wo die Autobahnen von 6 auf 8 Spuren ausgebaut werden sollen. Dem motorisierten Individualverkehr mehr Platz zur Verfügung zu stellen, um für kurze Zeit den Verkehrsfluss an bestimmten Orten zu verbessern, führt zu noch mehr Verkehr und Engpässen an anderen Orten.

Massiver Kulturlandverlust und Betonverschleiss

Die geplanten zusätzlichen Tunnels – der Rosenbergtunnel in St. Gallen, der Rheintunnel Basel und der Fäsenstaubtunnel in Schaffhausen – und die zusätzlichen Autobahnspuren verursachen zum einen riesige Mengen von umweltschädlichem Beton und damit grauer Energie und führen zum andern zu einem erheblichen Kulturlandverschleiss. In seiner Stellungnahme zur Vorlage kritisiert der VCS auch die völlig unsinnige Begründung der riesigen Bauprojekte. Aufgrund des vom Bund prognostizierten Mehrverkehrs werden Infrastrukturen geplant, welche diesen Mehrverkehr teils gleich selbst mitverursachen.

Verkehrsnachfrage lenken

Anstelle der Ausbaupläne von Nationalstrassen braucht es aus Raumplanungs-, Klima- und Umweltschutzgründen dringend alternative Massnahmen, die zu einer Abnahme des Autoverkehrs führen. Der VCS fordert eine Stärkung des Fuss- und Veloverkehrs und auch des ÖV anstatt Jahr für Jahr mehr Betonstrassen für Autos zu erstellen.

Die Klimaerhitzung erfordert einen Rückbau von Strassenflächen bzw. eine Umnutzung in Velowege, öV- oder Grünflächen. Der Bund steht in der Pflicht, die Entwicklung der Verkehrsnachfrage auf Nationalstrassen so zu beeinflussen, wie dies aus Gründen der Klima- und Umweltschutzziele der Schweiz dringend nötig ist.