Die Gletscher-Initiative verlangt verbindliche Klimaschutzziele und die dafür nötigen Massnahmen, damit die Schweiz spätestens 2050 klimaverträglich unterwegs ist, sagt Anders Gautschi, Geschäftsleiter des VCS Schweiz: «Für viele Menschen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Schweiz ihre Wirtschaft und ihr Verkehrsverhalten verändern muss, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Die Ablehnung der Gletscher-Initiative durch den Nationalrat zeugt jedoch vom politischen Unwillen, den Weg zu einer klimaverträglichen Schweiz genügend konsequent zu gehen.»
Im Bereich Verkehr und Mobilität sieht der VCS bislang noch viel ungenutztes Potenzial: So sind etwa die weitere Verkehrsverlagerung auf den öV oder die fortschreitende Elektrifizierung des Strassenverkehrs – sowohl im Individual- wie beim öffentlichen Verkehr – zwei zentrale Klimamassnahmen. Entsprechend erfreulich, dass der Nationalrat heute entschieden hat, vor allem dort Treibhausgase zu reduzieren, wo viel Potenzial vorhanden ist. Das entspricht den Anliegen der Gletscher-Initiative.
Griffiger indirekter Gegenvorschlag als Alternative
Ein indirekter Gegenvorschlag hätte gegenüber der Initiative den Vorzug, dass er rascher wirken könnte. Für den dringend nötigen Klimaschutz ist es entscheidend, dass ein Gegenentwurf griffige und rasch wirksame Massnahmen und Klimaziele, die sicher nicht hinter den heutigen Entscheid zurückgehen dürfen, enthält. Der VCS – welcher die Gletscher-Initiative mitinitiiert hat – spricht sich klar für ein Vorgehen mit einem indirekten Gegenvorschlag aus, der genügend Massnahmen enthält damit die Schweiz das Ziel der Gletscher-Initiative nicht aus den Augen verliert.