VCS gegen Beiträge des Bundes an Olympische und Paralympische Winterspiele

Für den VCS ist «Sion 2026» zu verkehrsintensiv

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Bern

Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz erachtet das Konzept für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele «Sion 2026» als zu verkehrsintensiv. Solange das Kandidatur-Komitee an den vor allem per Flugverkehr angebundenen Wettkampfstätten St. Moritz und Engelberg festhält, lehnt der VCS die Kandidatur «Sion 2026» ab.

Erstmals in der Geschichte der Olympischen Winterspiele würde ein Austragungsort fast ausschliesslich per Flugzeug angeschlossen, kritisiert der VCS in seiner Vernehmlassungsantwort. Das Versprechen des Kandidatur-Komitees und des Bundesrats, einen möglichst hohen Anteil des Verkehrsaufkommens auf der Schiene zu bewältigen, sieht der VCS nicht konsequent umgesetzt. Der Flugverkehr ist derart CO2-intensiv, dass mit der Wahl der Austragungsorte St. Moritz und Engelberg sämtliche Bemühungen um ein ökologisches Verkehrskonzept zwischen den restlichen Austragungsorten zunichte gemacht werden.

Zu weite Distanzen zwischen Austragungsorten

Der VCS bemängelt grundsätzlich, dass das Kandidatur-Komitee ein besonders verkehrsintensives Konzept mit langen Transportwegen gewählt hat. Da die Austragungsorte nicht wie üblich sternförmig sondern ringförmig angeordnet sind, wird die durchschnittliche Distanz zwischen den einzelnen Veranstaltungsorten zusätzlich erhöht. Der VCS als schweizweit führende Verkehrsorganisation für Mensch und Umwelt lehnt deshalb die Kredite des Bundes für «Sion 2026» ab.

Der VCS begrüsst indes, dass der Bund im erläuternden Bericht ausdrücklich festhält, seine finanzielle Verpflichtung an die Bedingung knüpfen, dass geltendes Umweltrecht eingehalten wird. Der VCS erwartet entsprechend, dass der Bund die Freigabe allfälliger Kredite jeweils auf dieses Kriterium hin überprüft.

Im Übrigen hält der VCS das vom Bundesrat gewählte politische Vorgehen für ungeeignet, da noch gar kein verbindliches Kandidatur-Dossier vorliegt. Der VCS hätte es begrüsst, wenn der politische Fahrplan so gestaltet worden wäre, dass das Parlament und die Stimmbevölkerung erst nach dem Vorliegen des Host-City-Vertrages zu entscheiden haben, ob die Kandidatur aufrechterhalten wird. Bei Ausgaben der öffentlichen Hand für Grossveranstaltungen muss aus Sicht des VCS der Bevölkerung in jedem Fall ein Mitspracherecht eingeräumt werden, zumindest in Form von referendumsfähigen Beschlüssen.

Lisa Mazzone, VCS-Vizepräsidentin, Tel. 077 404 16 08

Evelyne Bezat, VCS-Vorstand, Leiterin VCS-Geschäftsstelle Unterwallis, Tel. 079 683 74 47

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