Ein weiterer Farbton wurde auf letzten Winter als grosse Neuerung eingeführt: Ein bläulich-weisser Farbton übers ganze Kartenbild ab Massstab 1 : 50 000 – eine emotionale Einstimmung auf den Winter, wie Lukas Stadtherr erklärt. Auf diese Saison werden 30 weitere Routen aufgeschaltet, womit 185 Schneeschuhtrails, 156 Langlaufloipen, 147 Winterwanderwege und 93 Schlittelwege verzeichnet sind; seit der Lancierung im vorletzten Winter eine Zunahme um knapp 20 Prozent.
Immer noch erklärungsbedürftig ist indessen die Auswahl. Wohl um allfälligen Enttäuschungen vorzubeugen, deklariert SchweizMobil dieses Netz von 3800 Routenkilometern als Best-of-Auswahl: Ahnungslosen Onlinenutzenden erscheint die teilweise lückenhafte Auswahl aber immer noch wenig plausibel, um nicht zu sagen willkürlich. Betrachten wir den Langlauf: Dass bei grossen Loipen wie dem Schwedentritt in Einsiedeln oder der Finnenloipe in Rothenthurm nicht alle Varianten einzeln angezeigt werden, ist sehr wohl verständlich; dass aber ganze Täler bei bekannten alpinen Hotspots wie Davos oder dem Engadin fehlen, oder ein Insider-Eldorado wie das Lötschental, ist nicht recht nachvollziehbar.
Weiterer Ausbau geplant
Stadtherr erklärt: «Die Auswahl lag bei den kantonalen Tourismusorganisationen, die mit lokalen Partnern vor Ort entschieden; für gewisse Gremien war unser Timing wohl etwas zu ambitiös.» Wichtig war auch ein gewisser «föderalistischer Verteilschlüssel». Dass dann etwa die beiden populärsten Loipen im Appenzellerland fehlen oder die beiden einzigen im Kanton Thurgau, scheint aber diesem Prinzip nicht ganz gerecht zu werden. Ein Sonderfall sei das Wallis, das ausser den Gommer Loipen und einigen Schlittelbahnen zu Beginn buchstäblich noch ein grosser weisser Fleck auf der Winterkarte war; aufgrund seines Gesetzes über die Wege des Freizeitverkehrs kann der Kanton weitere Routen erst freischalten, wenn sie die erforderlichen Genehmigungsverfahren durchlaufen haben. Nun aber werden jährlich etwa ein Dutzend Walliser Winterrouten integriert.
Gemäss Stadtherr sei in den nächsten Jahren ein weiterer kontinuierlicher Ausbau auf je etwa 180 bis 200 Langlauf-, Schneeschuh- und Winterwanderrouten sowie rund 100 Schlittelstrecken geplant. Auch werde die Aufnahme eines möglichst lückenlosen Langlauf und Winterwander-Netzes in die Onlinekarte angestrebt – wie man das vom Wanderland kenne, wo neben den Best-of-Routen auch das gelb signalisierte Wanderwegnetz kommuniziert wird, zusätzlich zu den nationalen (einstelligen), regionalen (zweistelligen) und lokalen (dreistelligen) Routen. Bei den Winterangeboten liege es aber «in der Natur der Sache», dass es vorerst nur lokale Angebote gebe. Doch beim Langlauf könnten etwa im Jurabogen ein, zwei regionale, vielleicht gar eine nationale Route mit Mehrtagesetappen (nach Vorbild der französischen «Grande Traversée du Jura») durchaus noch ein Ziel sein.
Fazit: Die neuen Winterangebote von SchweizMobil eröffnen neue Perspektiven: Dank der geschätzten hochwertigen SwissTopo-Kartengrundlage können etwa erstmals ganz neue, attraktive Reviere entdeckt werden, auf die man sonst nicht gekommen wäre – zum Beispiel beim Langlauf und Schneeschuhlaufen. Insbesondere im Bereich Langlauf haben die beiden Fachverbände der Deutschschweiz und Romandie für das gemeinsame Ziel eng zusammengearbeitet.