Eine salzige Geschichte

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In Arc-et-Senans wird die lange Geschichte des weissen Goldes munter weitergeschrieben. Die Königliche Saline würdigt die Vergangenheit und lebt im Jetzt.

Kultur im Garten

Früher wuchs Gemüse entlang der Mauer, seit einigen Jahren bepflanzen Gartenbauschulen aus der Schweiz und Frankreich jedes Jahr die Parzellen, nach einem bestimmten Motto. 2017 war es die Welt von Hergé: Die Abenteuer von Tim und Struppi, Kapitän Haddock oder Professor Bienlein haben die Gartenbauerinnen und Gartenbauer inspiriert. 2018 sind es die «cités végétales» des belgischen Architekten Luc Schuiten. Schuiten träumt von einer Architektur in Verbindung mit den Strukturen von Pflanzen und Bäumen. Bis jetzt ist noch keine seiner futuristischen Ideen verwirklicht worden. Was in den Gärten der Königlichen Salinen wohl daraus wird? Man sollte auf jeden Fall genügend Zeit mitbringen, denn die Entdeckungstour macht Spass und unterhält. Bei schönem Wetter finden abends Lichtspektakel statt, die den einzelnen Installationen zusätzlich Pfiff geben.

Eine lange Reise

In den Königlichen Salinen wurde das Salz veredelt – die Salzlake jedoch wurde in Salins-les-Bains hochgepumpt und mit einem aufwändigen (Holz-)Rohrsystem nach Arcet-Senans befördert. Deshalb lohnt es sich, diesem kleinen Ort ebenfalls einen Besuch abzustatten und auch dort die Museen zu besichtigen. Ein Wochenende reicht, um einen guten Überblick zu bekommen. Arc-et-Senans ist gut mit dem Zug erreichbar, nach Salins-les-Bains sind es mit dem Velo 15 Kilometer oder 25 Minuten mit Zug und Bus. Gute Planung ist nötig, die Verbindungen mit dem öffentlichen Verkehr sind nicht im Übermass vorhanden. In Salin-les-Bains versteht man augenblicklich, wieso Salz auch «weisses Gold» genannt wird. Der Rundgang macht erlebbar, mit wie viel Mühe und Schweiss aus einer salzhaltigen Brühe Tafelsalz entstanden ist. Laut muss es in der Salzfabrik gewesen sein, heiss auch, denn die Lake blubberte auf Holzfeuern vor sich hin. Kein Wunder, gab es irgendwann kaum mehr Wald – er landete unter den riesigen Salzpfannen.

Entspannung heute

Wer die beiden Orte Salins-les-Bains und Arcet-Senans besucht, hat die Qual der Wahl, wie er sich nach den Museen entspannen will: Wie es der Name andeutet, lockt in Salins-les-Bains ein Thermalbad, natürlich mit Salzwasser. In Arc-et-Senans kann man auf dem Gelände der Königlichen Saline je nach Programm zum Beispiel Konzerte geniessen, in der Bibliothek stöbern oder gut essen. Bloss einen Fernsehabend im Hotelzimmer sollte man nicht vorsehen: Es gibt keine Flimmerkisten in den 31 Zimmern. Sondern ein Buch, das zum Namen des Zimmers passt.

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Nützliche Informationen

Anreise

  • Nach Arc-et-Senans: Rund 4 Stunden ab Bern
  • Zwischen Arc-et-Senans und Salins-les-Bains: Mit dem Regionalzug bis Mouchard, weiter mit dem Bus

Übernachten

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Velomiete

  • In Arc-et-Senans kann man beim «Camping des Bords de Loue d’Arc-et-Senans» Velos und E-Bikes mieten, ein halber Tag kostet 10 €, ein ganzer Tag 15 €. www.camping-des-bords-de-loue.fr

Durch eine künstliche Grotte betritt man die Anlage der Königlichen Saline in Arcet- Senans. Und staunt erst mal: Aufwändig renoviert, stehen da Gebäude, proper gestutzt der Rasen, einladend die Sitzbänke. Und dann sollte man sich in die Geschichte dieses Ortes stürzen. Als Auftakt lohnt sich ein Gang ins Museum Ledoux. Er ist der Architekt dieses Ortes. Wer lieber gleich begreifen will, was es mit dem Salz auf sich hat, überquert den Rasen, betritt das Gebäude, in welchem früher der Direktor residierte, und schaut sich am besten zuerst den 25-minütigen Film an. Danach weiss man, wie aufwändig, mühevoll, aber lohnend die Salzproduktion war – für die herrschende Klasse. Wer in Arc-et-Senans mit Salz zu tun hatte, konnte sich wohl glücklich schätzen. Die Königliche Saline war nicht nur Arbeitsort, sondern auch Heimat für ein Dutzend Familien. Sie lebten und arbeiteten zusammen, bauten Gemüse an und wurden mit Brot versorgt. In Betrieb war die Saline von 1779 bis 1895, seit 1982 ist sie als Unesco-Weltkulturerbe eingestuft.

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