Das Bauen ausserhalb der Bauzonen hat massiv zugenommen, weil das Parlament das bestehende Raumplanungsgesetz aufgeweicht und immer mehr Ausnahmen zugelassen hat. Auch die Behörden vor Ort lassen viel zu oft Projekte in Zonen durchgehen, die dafür gar nicht vorgesehen sind. Deshalb braucht es nach Ansicht des VCS strengere Regeln beim Bauen ausserhalb der Bauzone, wie sie die Landschaftsinitiative fordert.
Angaben des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE) zufolge ist die Siedlungsfläche ausserhalb der Bauzonen zwischen 1985 und 2009 insgesamt um über 186 Quadratkilometer gewachsen. Im selben Zeitraum hat auch die Gebäude- und Verkehrsfläche ausserhalb der Bauzone prozentual gleich stark zugenommen wie innerhalb des Baugebiets (Gebäude +32 Prozent; Verkehr +15 Prozent). Die Verkehrsinfrastrukturen tragen also auch zum Bauboom abseits der Bauzonen bei.
Zubetonierte und zugeteerte Schweiz verhindern
«Es ist höchste Zeit, strenge, einheitliche und konsequente Vorschriften für Bauten ausserhalb der Bauzonen festzulegen», betont die VCS-Spitze. Bauboom und Zersiedelung zeigen direkte Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten: Zum einen fördert der ausufernde Strassenbau die immer grosszügigere Verteilung und Ausbreitung von Wohnbauten, Arbeitsplätzen und Freizeitanlagen. Zum andern legen wir wegen der Zersiedelung täglich längere Wege zurück und werden immer abhängiger vom Auto. Das führt zu Verkehrsstaus, vor allem aber zu einer zubetonierten und zugeteerten Schweiz.
Diese Entwicklung muss dringend gestoppt werden. Deshalb unterstützt der VCS die vom Trägerverein «Ja zu mehr Natur, Landschaft und Baukultur» lancierte Landschaftsinitiative. Zum Schutz von Natur und Landschaft gehört auch die Erhaltung der Artenvielfalt in der Schweiz. Auch deshalb sind strengere Regeln beim Bauen ausserhalb der Bauzone bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Bedürfnisse der Schweizer Landwirtschaft nötig.
Webseites: www.verkehrsclub.ch/landschaft und www.biodiversitaet-landschaft.ch