Für die folgenden 30 Kilometer ignorieren wir das GPS und verlassen uns auf die Planung unserer ortskundigen Jüngsten. Ob die geplante Route – eine der grünen Linie ist gestrichelt – für uns alle passt? Ja, die Strasse sei problemlos befahrbar, versichert deren Bruder, der den Abschnitt kürzlich selbst befahren hat, am Telefon.
Nach dem Hafen von Portalban am Neuenburgersee biegen wir auf besagte Passage ab. Wir sind uns einig: Befahrbar ja, aber wir haben den Bruder auch nicht gefragt, mit welcher Art Velo er unterwegs war. Also konzentrieren wir uns darauf, auf dem ungewohnt schweren E-Bike und mit ausgeschaltetem Motor (auf der Strasse sind Mofas nicht zugelassen) nicht im Matsch auszurutschen, respektive mit den schmalen Rennvelopneus keine spitzen Steine zu erwischen. Lachende Dritte ist die Fahrerin des Alltagsvelos. Mit ihren breiten Pneus ist sie sicher unterwegs und kann die Schönheit des Naturschutzgebietes geniessen.
Die letzten Körner
Von Cudrefin bis La Sauge weichen wir auf die stark befahrene Hauptstrasse aus. Anschliessend umfahren wir den Mont Vully bis sich kurz vor Galmiz unsere Wege trennen. Die Jüngste biegt nach rechts in Richtung Murten ab. Zuerst dem See entlang, dann von einem kleinen Dorf zum nächsten, fährt sie durch die Kantone Waadt und Freiburg und schliesst in Avenches ihre Schleife.
Die zwei anderen fahren nach links in Richtung Bern und verlassen sich erneut aufs GPS. Einzig in Gümmenen geht die Strecke kurz der Hauptstrasse entlang. Die Steigung nach Mauss und Allenlüften kostet die letzten Körner. Nach einer letzten Akkufütterung fährt die Älteste weiter nach Burgdorf. Währenddessen kühlt die Jüngste längst ihre müden Beine im Murtensee.