Der Nationalrat ist dem Ständerat gefolgt und hat diskussionslos beschlossen, auf die Petition „Für Nächte ohne Fluglärm!» der KLUG gar nicht erst einzutreten. Dieser Entscheid widerspiegelt zweifellos, wie wenig Bedeutung die Bundesbehörden der Gesundheit der Flughafenanwohner/-innen beimessen. Dabei sind laut Bundesrat 65'000 Personen während des Tages übermässigem Fluglärm ausgesetzt. Diese Zahl steigt auf 95'000 in der Nacht .
Fluglärm macht krank
Neueste Studien bestätigen es: Regelmässig Fluglärm ausgesetzt zu sein, führt nicht nur zu Stress und Schlafstörungen, es erhöht auch das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes. Vom Fluglärm betroffen sind besonders Kinder. Die Störung ihres Schlafes beeinträchtigt ihre kognitive Entwicklung und zeigt deutliche Auswirkungen auf ihre Lernfähigkeit.
Immissionsgrenzwerte: weder eingehalten noch aktuell
Die in der Lärmschutz-Verordnung (LSV) festgehaltenen Werte legen die Schwelle fest, ab welcher der Lärm schwerwiegende negative Auswirkungen auf die Bevölkerung hat. Rund um die Flughäfen werden diese Werte zurzeit regelmässig überschritten. Überdies kommen neuste Studien zum Schluss, dass schon eine Lärmbelastung unter den geltenden Grenzwerten gesundheitsschädlich ist.
Kurswechsel nötig
Trotz dieser Risiken weigert sich das Parlament, die Lärmgrenzwerte zu aktualisieren und die nächtlichen Flugbewegungen zu reduzieren. Es setzt vielmehr auf unbedachtes Wachstum des Flugverkehrs. Während 2016 die Schweiz auf 468'226 Flugbewegungen kam, sieht der Bund für 2030 deren 632'000 vor! Diese Zukunftsvision ist mit der Umsetzung einer nachhaltigen Flugverkehrsentwicklung nicht vereinbar. Die KLUG wird den Druck aufrechterhalten, damit die Eidgenossenschaft das Steuer herumreisst und die Flughafenanwohner/-innen besser schützt.