Obwohl die Kantone und Gemeinden das Lärmproblem entlang der Strassen schon seit 1987 lösen sollten, haben sie die Lärmschutzvorschriften des Bundes bis anhin nicht konsequent umgesetzt. Nach nunmehr 31 Jahren herrscht ein Vollzugsnotstand. Deshalb fordert der VCS nun Bund und Kantone mit einer Petition zum Handeln auf.
Vom Bund verlangt der VCS, dass er seine eigenen Vorgaben einhält und dafür sorgt, dass sämtliche Autobahnen und -strassen lärmsaniert sind. Zudem sind zusätzliche Massnahmen seitens der Kantone und Gemeinden nötig, damit Lärmsanierungen beschleunigt und mit Massnahmen an der Quelle umgesetzt werden. Ein entschiedenes Vorgehen ist wegen den schwerwiegenden Folgen des Strassenlärms dringend nötig.
Lärm macht krank
Lärm ist nicht nur lästig, er macht auch krank. Schlafstörungen sind die häufigste Folge. Der Lärm des Strassenverkehrs erzeugt zudem Stress, der wiederum das Risiko eines Herzinfarkts erhöht. Auch Lernschwierigkeiten bei Kindern werden durch hohe Lärmbelastung ausgelöst.
Insgesamt sind in der Schweiz mindestens 1,6 Millionen Menschen von Strassenlärm über dem gesetzlich festgelegten Grenzwert betroffen. Jede fünfte Person muss tagsüber zu viel Strassenverkehrslärm ertragen, nachts jede sechste Person. Deshalb ist es höchste Zeit, wirksame Massnahmen flächendeckend umzusetzen.
Griffige Vorschläge
Der VCS fordert in seiner Petition eine Raum- und Verkehrsplanung, welche die Lärmbelastung verringert. Auch Geschwindigkeitsreduktionen – je nach örtlichen Gegebenheiten Tempo 30, 40, 50 – senken den Lärm und erhöhen darüber hinaus die Verkehrssicherheit. Zudem muss der Fuss-, Velo- und der öffentliche Verkehr gefördert werden, damit der motorisierte Individualverkehr nicht ungebremst zunimmt. Auch müssen optimale Rahmenbedingungen für autofreie Siedlungen geschaffen werden.