Per Tram zum Winterwandern

Die Bex-Villars-Bretaye-Bahn erschliesst das Wintersportparadies ...

Die Bergkulisse ist grossartig, und die Sonne scheint in dieser Ecke des Waadtlands ähnlich aus-giebig wie im benachbarten Wallis: Ein Ausflug nach Villars-sur-Ollon lohnt sich. Auch – oder erst recht – dann, wenn man weit weg wohnt.

Über die Lötschberg-Route und runter durchs Rhonetal? Oder quer durchs Freiburgerland und das Lavaux? Wer im Mittelland zu Hause ist, wählt mit Gewinn eine Kombination von beidem. Ziel der Zugfahrt ist Bex, wo zunächst die Dents du Midi und die Dent de Morcles die Blicke von Ankommenden auf sich ziehen. Letztere ist ein himmelhoch aufragender Felsturm, ein Bild von einem Berg, der über den Eingang zum Wallis zu wachen scheint. Auf dem Bahnhofplatz dann steht raumfüllend die Komposition der Bex-Villars-Bretaye-Bahn bereit. Als Tram rollt sie hinüber zum historischen Dorfkern und schlängelt sich durch die Hauptgasse, wobei sie fast die ganze Strassenbreite belegt. Die Autos haben hinten anzustehen.

Tram und Bergbahn in einem

Unsere Strassenbahn folgt kurz dem Wildbach Avançon, um dann in dessen Tal einzudringen, was nicht ohne Zahnradbetrieb zu machen ist. Fast beängstigend steil sind einige Rampen, doch die Bahn nimmt sie nicht nur mühelos, sie legt geradezu Sprinterqualitäten an den Tag. Ab Gryon/Barboleuse erfolgt die Rückverwandlung zum Tram; entlang einer Panoramastrasse geht’s hinüber nach Villars, dessen Kürzestporträt so lauten könnte: Traditionsreicher Sommer- und Winterkurort mit zeitgemäss reicher Angebotspalette, veritabler Südbalkon mit Fernsicht 900 Meter über dem Talboden des Chablais.

Ab Gryon sind vor dem Zugfenster auch Grand und Petit Muveran sowie die Diablerets präsent, die unsere Tour mitprägen werden. «Cette vue est unique», prangt an der Scheibe, dazu die Aufforderung, diese einmalige Sicht auf Instagram zu teilen. Ein gerissener PR-Gag, denn genau genommen stimmt das, was da behauptet wird, ja immer und überall, egal ob Heraklit in seinen Fluss steigt oder wir in einen Zug …

Die Strasse als Loipe und Weg

Wo in der warmen Jahreszeit Motoren lärmen – und Rennradreifen flüstern –, ist nur das Gleiten von Langlaufskiern und das Knirschen des Schnees unter solidem Schuhwerk zu hören; die Passstrasse zum Col de la Croix hält Winterschlaf. Und natürlich ertönen fröhliche Stimmen, Ausdruck der Freude über diese prächtige Voralpenlandschaft, die rechts und links in schroffe alpine Gefilde übergeht. Man geht neben der Loipe bis kurz vor La Plâne und dann links hinauf zum Golfplatz, wo nun höchstens ein paar Schneebälle fliegen. Hier wie zuvor schon in La Verneyre finden Hungrige oder Durstige eine Gaststätte, wir testen – und empfehlen – die nur noch einen Steinwurf entfernte dritte, die Auberge Col-de-Soud. Très sympa!

Vielleicht ist der Kretenweg hinunter nach Villars gut vorgespurt und auch ohne Schneeschuhe begehbar, sonst kann aufs Strässchen ausgewichen werden. Oder man besteigt vor der Haustür der Auberge die Bergbahn, die in Villars unsere «Sprinterin» ablöst und zur Wintersport-Drehscheibe Bretaye hinauffährt. Tüpfelchen auf dem i: Das Generalabonnement ist auch hier gültig.

Informationen

Villars-sur-Ollon ist auch – per Bus – von Aigle aus erreichbar. Die beschriebene Rundtour nimmt 3 bis 4 Stunden in Anspruch (ca. 350 m Anstieg).

Weitere Winterwanderwege in Gryon/Barboleuse: http://https://www.villars-diablerets.ch/de/Z7032/unsere-brochueren

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