#Nachtzug

Selim Egloff – 21. Dezember 2023

Eine Fahrt in einem Nightjet ist seit dem Fahrplanwechsel deutlich teurer geworden. Der Preis richtet sich neu stärker an der Nachfrage aus. Für den VCS ist klar: Die neue Strategie ist ungeschickt, ein bezahlbares und transparentes Preismodell muss möglich sein. 

Die Österreichischen Bundesbahnen ÖBB als Betreiber der Nightjets haben ein neues, «dynamisches» Preissystem eingeführt: Bei hoher Nachfrage werden die Tickets für Nachtzüge verteuert. Das sorgt für deutlich höhere Maximalpreise und mehr Unsicherheit im Buchungsprozess. Auch wenn die hohe Nachfrage nach ökologischen Reisemöglichkeiten natürlich erfreulich ist, droht das neue Preismodell viele Reisende abzuschrecken. Eine nachhaltige Mobilität darf nicht zum Luxusgut werden, wie es nach der massiven und unangekündigten Preiserhöhung den Anschein erweckt. 

Nachtzüge bieten Flexibilität, insbesondere für Reisen, die nicht an einem Tag zu schaffen sind. Solche Verbindungen müssen möglich sein, wenn der Flugverkehr in einen klimaverträglichen Rahmen schrumpfen soll. Denn fast 80% der Flugreisenden haben ein europäisches Ziel, das mit dem Zug bedient werden könnte.

Die SBB betreibt selbst schon seit 2009 keine Nachtzüge mehr und setzt auf die Kooperation mit den ÖBB. Diese haben somit eine Monopolstellung und können entsprechende Preise verlangen. «Wir fordern von der SBB schon seit Jahren, dass sie das Nachtzug- und das internationale Bahnangebot auffahren.», so Anders Gautschi. Diese Woche beriet der Nationalrat die Revision des CO2-Gesetzes. Diese sieht Investitionen in das internationale Bahnangebot – somit auch in Nachtzüge – vor.