#Schulweg

Massgeschneiderter Tessiner Pedibus

Alessia Campestrin  VCS Magazin 1/23

Der Pedibus entwickelt sich weiter: Im Tessin halten der generationsübergreifende Pedibus und der Pedibus Trail Jung und Alt in Bewegung.

Der Pedibus begeistert auch im Tessin. Seit 2015 gibt es ihn in der italienischsprachigen Schweiz, inzwischen sind es mehr als 110 Linien. «Die Linien müssen für die Kinder und ihre Familien funktionieren und richten sich entsprechend nach deren Bedürfnissen», sagt Caterina Bassoli, die seit 2017 als Koordinatorin für Pedibus Tessin tätig ist. So sind auf einigen Linien fünf Kinder unterwegs, andere werden von mehr als 20 Kindern genutzt. Der «Schulbus auf Füssen» holt die Kinder vor der Haustüre ab und sie gehen, begleitet von einer erwachsenen verantwortlichen Person, gemeinsam zu Fuss zur Schule.

Die körperliche Aktivität weckt die Kinder sanft und regt gleichzeitig ihre Entwicklung an. So werden die Kinder dank dem Pedibus selbständiger. Aber auch der Tessiner Pedibus wächst dank der Tessiner Koordination und in Zusammenarbeit mit der nationalen Koordination weiter. Aktuell entwickeln sich im Tessin zwei neue Projekte.

Generationen verbinden

Seit 2021 sind auf den dortigen Linien vermehrt Seniorinnen und Senioren anzutreffen. Sie schlüpfen in die Rolle der freiwilligen Begleitperson. Dieser generationsübergreifende Pedibus ist Teil einer Zusammenarbeit zwischen ProSenectute und dem VCS. Laut Bassoli findet der intergenerationale Pedibus – nach ersten Durchführungen in der Romandie – auch im Tessin mehr und mehr Anklang. Der älteren Generation tue es gut, sich an der frischen Luft zu bewegen und mit Kindern in Kontakt zu sein. «Ausserdem leisteten die älteren Menschen damit einen wertvollen Beitrag für die Kinder, die Familien und die Gesellschaft», erklärt Bassoli.

Laufend entwickelt Caterina Bassoli neue Vorschläge mit den vorhandenen Ressourcen weiter.

Der erste Pedibus Trail im Tessin

In diesem Frühling kommt der Pedibus Trail ins Tessin: Die Mischung zwischen Schatzsuche und Lehrpfad basiert auf dem Pedibus-Rallye, die 2022 in der Romandie entstanden ist. Auf verschiedenen Tafeln entlang des Weges stehen kurze informative Texte und Fragen. Am Ende gibt es einen Schatz zu gewinnen.

Für Caterina Bassoli ist klar, dass der Schulweg zu Fuss bereichernd ist. Ob er schwierig ist und viel Aufmerksamkeit im Strassenverkehr fordert oder ob er von schönen Landschaften umgeben ist: «Die Erinnerungen sind für alle wertvoll. Und ich denke, sie unseren Kindern zu ermöglichen, ist ein wunderschönes Geschenk.» Die persönlichen Erfahrungen haben Bassoli, die in einer Millionenstadt aufgewachsen ist, geholfen, versierter im Strassenverkehr zu sein. «Den Schulweg zu Fuss gehen zu können, hat zudem damals mein Selbstwertgefühl gestärkt. Werden die Kinder mit dem Auto gefahren, enthält man ihnen diese Erlebnisse vor», sagt sie überzeugt.

Die Tessiner Pedibus-Koordination geht sehr flexibel auf die Anliegen und Wünsche der Beteiligten ein. So wurden im vergangenen Jahr zwei Fortbildungsveranstaltungen für Begleitpersonen und Eltern sowie spezielle Schulungen für Lehrpersonen organisiert. Und laufend entwickelt Caterina Bassoli neue Vorschläge mit den vorhandenen Ressourcen weiter – und hat noch viele neue Ideen!

VCS Magazin 1/23


Alessia Campestrin, Praktikantin Verkehrspolitik

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