Eine Reise in die Schweiz von morgen
Mit Zukunftsbildern lädt der VCS die Schweizer Bevölkerung zu einer Reise in eine nachhaltige Zukunft ein – eine grüne und fruchtbare Schweiz mit klimafreundlicher Mobilität, die auch für kommende Generationen lebenswert bleibt.
Simon Hofmann
Grosse Veränderungen brauchen positive Visionen, die Lust auf Neues machen. Das Projekt «Lebensräume 2045» des VCS entwirft realutopische Bilder von regenerativen Schweizer Städten und Dörfern. Diese Zukunftsbilder bieten einen optimistischen Ausblick auf eine nachhaltige Schweiz, die auch für kommende Generationen lebenswert bleibt. Sie sollen zeigen, dass der Wandel machbar ist und bereits begonnen werden kann.
Gemeinsam mit den VCS-Sektionen entwickelten wir Zukunftsbilder, die lokale Besonderheiten berücksichtigen und Vielfalt schaffen. Obwohl wir keine hellseherischen Fähigkeiten haben, sind unsere Zukunftsbilder keine reinen Fiktionen. Viele der Innovationen und Lösungen existieren bereits: Von Permakultur über Schwammstädte bis hin zu sauberen, effizienten und umweltfreundlichen Mobilitätslösungen gibt es eine grosse Palette an Umsetzungsmöglichkeiten und Förderprojekten. Diese real existierenden Lösungen und Projekte nennt man «Realutopien».
Nachhaltige Architektur und innovative Mobilität
In den Städten von morgen steht nachhaltige Architektur im Zentrum. Energieeffiziente Gebäude mit Photovoltaikanlagen und begrünten Fassaden verbessern das Stadtklima und verhindern Hitzeinseln. Die Städte werden zu grünen Oasen, die Raum für Natur und Menschen bieten. Die Umsetzungsvorschläge auf den entstandenen realutopischen Bildern zeigen, wie nachhaltiges Bauen nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch sein kann.
Ein zentrales Thema der Stadtentwicklung ist die Mobilität – wichtiger Hebel für die Klimaziele und häufiges Streitthema. In unseren Entwürfen werden zentrale Verkehrsachsen zu grünen Korridoren umgestaltet, auf denen Fussgängerinnen, Velofahrer, E-Busse und geteilte Fahrzeuge Vorrang haben. Die Städte im Jahr 2045 setzen auf emissionsfreien Verkehr, der nicht nur die Umwelt schont, sondern auch den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner durch effizientere und intelligentere Lösungen erleichtert. Der motorisierte Individualverkehr spielt in diesen Städten kaum noch eine Rolle. Stattdessen dominieren E-Lieferwagen, Fussverkehr, Fahrräder und geteilte autonome Shuttles. Fussgängerzonen und verkehrsberuhigte Bereiche gewinnen an Bedeutung, schaffen Raum für Menschen und verbessern die Luftqualität.
Ergänzt werden diese durch intelligente Mobilitätsplattformen, die es den Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglichen, auf Knopfdruck zwischen verschiedenen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu wählen. Ein Beispiel ist das Konzept der «15-Minuten-Stadt». Alle wesentlichen Einrichtungen des täglichen Lebens sind innerhalb einer Viertelstunde zu Fuss oder mit dem Velo erreichbar.
Zukunftsbilder als Motor
Die vom VCS präsentierten Realutopien dienen nicht nur als Inspiration, sondern auch als Motivation für die Bevölkerung, den Wandel aktiv mitzugestalten. Um den Klimawandel zu bewältigen, muss unsere Gesellschaft auf regenerative Modelle umsteigen. In diversen Städten wird dies schon heute umgesetzt, auch dank Initiativen des VCS.
Die Stadt Freiburg ist ein schönes Beispiel für eine gelungene Transformation. Sie errichtet einladende öffentliche Räume, wertet Plätze auf und bekämpft Hitzeinseln durch das Pflanzen von Bäumen. Darüber hinaus fördert sie die Entwicklung des Fussund Veloverkehrs. Ein anderes Beispiel ist Zürich: Im Herbst wurden die Stadtklima-Initiativen durch die Stimmberechtigten angenommen. Jährlich werden nun 0,5 Prozent der Strassenfläche in Grünräume oder Flächen für den Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr umgewandelt.
Mit den Zukunftsbildern will der VCS zeigen, dass es nicht um Verzicht geht, etwa auf das Auto. Es geht in erster Linie um einen Gewinn an intakter Natur und Lebensqualität.