Solitude-Promenade: Gute Ideen, schlechte Vorgaben
Medienmitteilung vom 9. Januar 2025 zum Projektwettbewerb Solitude-Promenade
Gestern wurden die eingegangenen Projekte für die Neugestaltung der Solitude-Promenade vorgestellt. Diese sind zwar gelungen und lösen einige Probleme, doch einige Problemstellen bleiben. Wir fordern deshalb, die Betrachtung und Planung der Veloverbindungen in grösseren Zusammenhängen zu denken.
Auf der Solitude-Promenade begegnen sich, besonders in den wärmeren Jahreszeiten, viele Menschen zu Fuss und auf dem Velo auf einem schmalen Weg. Da aus Westen die Velostrasse Schaffhauserrheinweg direkt auf die Solitude-Promenade zuführt, fahren viele Velofahrende dort geradeaus weiter. So entstehen Konflikte, die für alle unangenehm sind.
Leider beinhaltet auch das Siegerprojekt drei Knoten mit Konflikten. Es zeigt sich, dass die einschränkenden Wettbewerbsbedingungen dies verursachen.
Stark einengende Rahmenbedingungen
Die Vorgaben des Kantons an die Wettbewerbsteilnehmenden schränkten zu stark ein. Der Bearbeitungsperimeter umfasste nur die Solitude-Promenade vom Schaffhauserrheinweg zur Schwarzwaldbrücke. Dabei ist ein grösserer Betrachtungsperimeter für die Analyse des Verkehrs nötig. Wäre die Situation auf der Grenzacherstrasse, der Knoten an der Schwarzwaldstrasse und der Eisenbahnweg mindestens untersucht worden, hätten sich interessantere Lösungen ergeben.
In der Achse Grenzacherstrasse muss die Situation für Velofahrende verbessert werden. Das heisst, dass vom Wettsteinplatz bis zum Rankhof geeignete Veloinfrastruktur erstellt werden muss. Dann können auf der Solitude-Promenade Velos zwar weiterhin gestattet werden, aber die (auch ausgeschilderte) Verbindung verläuft parallel nördlich dazu.
Veloplanung seit langem falsch aufgezogen
Die heutige Situation auf der Solitude-Promenade ist ein Ergebnis der Veloplanung der letzten Jahrzehnte, die den Veloverkehr vernachlässigte. So wurden oft Schleichwege trotz ungenügender Infrastruktur legalisiert, statt auf den bestehenden Strassen Flächen dem Veloverkehr zu widmen. Und es wurden oft Veloverbindungen auf Fusswege und Trottoirs gelegt, wie auf dem Trottoir in der Grenzacherstrasse und auf der Grenzacher-Promenade. Das sorgt für Konflikte, die nun trotz grossem Aufwand kaum gelöst werden können.
Besonders wichtig ist es, E-Velos auf die Fahrbahn zu lenken, damit die Fussgänger:innen die Solitude-Promenade geniessen können. Auch die Grenzacherstrasse ist Allmend, auch dort sollten Velofahrende sicher und komfortabel fahren können.