VCS-Velofahrkurs für Migrantinnen - ein voller Erfolg
Die VCS Sektion Uri hat dieses Frühjahr in Schattdorf erstmals einen Fahrradkurs speziell für Frauen mit Migrationshintergrund durchgeführt.
Migrantinnen sind häufig in der Mobilität benachteiligt, da sie kaum Zugang zu einem Auto haben und den öffentliche Verkehr aus Budgetgründen wenig nutzen können. Das Ziel der VCS Sektion Uri war, durch Schulung des Velofahrens diesen Menschen eine günstige und umweltschonende Fortbewegungsmöglichkeit zu vermitteln. Im Sinne eines Versuches wurden mit Hilfe von Kokote, der Urner Taschenmanufaktur, und dem Kantonalverband Uri des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK 10 Teilnehmerinnen rekrutiert. Schon hier zeigte sich das grosse Bedürfnis nach einem solchen Angebot. Der Kurs war sofort ausgebucht, und es mussten viele Interessentinnen vertröstet werden.
Die grösste Herausforderung war sicher, erwachsenen Personen ohne Vorerfahrungen im Fahrradfahren das nötige Vertrauen in das eigene Fahrgleichgewicht zu vermitteln. Dies gelang mit einer eins-zu-eins-Begleitung durch Tutorinnen und Tutoren und sukzessiver Anpassung der Fahrräder an die Fortschritte. Die ersten Meter wurden mit abgeschraubten Pedalen und tiefer Sattelhöhe gemeistert, analog einem Laufrad bei Kindern. Schritt für Schritt wurden die Räder der individuellen Entwicklung angepasst. Die Fortschritte der Veloneulinge waren eindrücklich und alle schafften bis zum Kursende das sichere freie Fahren.
Die theoretische Schulung zu Verkehrsregeln und zum Verhalten im Strassenverkehr erfolgte in Zusammenarbeit mit der Urner Kantonspolizei.
Als Kursort konnte der Verkehrsgarten im Gräwimattschulhauses in Schattdorf benutzt werden, ein idealer Platz für einen solchen Kurs.
Dieses erfolgreiche Projekt entspricht in vielerlei Hinsicht aktiver Integrationsarbeit, indem es Urnerinnen und Urner (TutorInnen) und Migrantinnen zusammenbrachte und deren Mobilität im Alltag verbesserte. Das allein kann schon die gesellschaftliche und wirtschaftliche Integration fördern. Das Projekt genoss viel Unterstützung von Seiten Privater und der Öffentlichkeit. Dieser Rückenwind kann helfen, dass zu gegebener Zeit weitere Kurse angeboten werden und weitere Migrantinnen von dieser günstigen und ökologischen Mobilität profitieren können.