Pic·o·Pello: Die grosse Dia-Schau
Man stelle sich vor, mitten im Weltkulturerbe ein Autobahnanschluss. Solche Pläne gab es vor 50 Jahren wirklich. Für den «Splügenanschluss» hatte die Stadt im historischen Dammquartier ab den 1960er-Jahren zahlreiche Häuser erworben und zum Abriss freigegeben. Die Pläne lösten eine Bürgerbewegung aus; Kunstschaffende und Bewohner*innen wehrten sich gegen die Zerstörung ihres Quartiers «für den Autoverkehr». 1975 fand schliesslich der erste «Circus Pic·o·Pello» statt. Der Quartier-Zirkus löste bei den Verantwortlichen ein Umdenken aus und markierte den Anfang vom Ende der Autobahnpläne im Quartier. Der Zirkusbesucher und Zeitzeuge Thomas Mettler hielt das bunte Treiben fotografisch fest. Wir zeigen die bisher unveröffentlichten Aufnahmen und laden zum Dia-Abend mit Trompeten, Zeitzeug*innen und weiteren Überraschungen. Anschliessend: Nachtbar!
Freitag, 8. November 2024
Wo: Palace St. Gallen
Tür: 19:45
Beginn: 20:15
Eintritt: Kollekte
Aus der Vergangenheit nichts gelernt?
50 Jahre nach dem ersten «Circus Pic·o·Pello» und den «Splügenanschluss»-Plänen scheint sich die Geschichte zu wiederholen: Wieder geht es um einen Autobahnanschluss in der Innenstadt. Und wieder regt sich Widerstand. Aber der Reihe nach: Am 24. November entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung über 5,3 Mia. Franken für den Autobahnausbau. Die Vorlage beinhaltet einen Autobahnanschluss am St.Galler Güterbahnhof sowie eine dritte Tunnelröhre durch den Rosenberg. Bei einer Annahme drohen eine 10-jährige Baustelle und Kosten von rund 1 Mia. Franken. Und es wäre der grösste Eingriff in das Stadtbild in diesem Jahrhundert. Bei der Erfreulichen Universität fragen wir deshalb Befürworter*innen und Gegner*innen: Wie viele Autobahnanschlüsse verträgt diese Stadt? Und haben wir aus der Vergangenheit nichts gelernt?
Dienstag, 12. November 2024
Wo: Palace St. Gallen
Tür: 19:45
Beginn: 20:15
Eintritt: Kollekte