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Illustration Cargo sous terrain
16. Mai 2024

VCS beurteilt «Cargo sous terrain» als innovativ aber zu wenig ausgegoren

Der VCS Solothurn hatte sich das Projekt «Cargo sous terrain» (CST) anlässlich seiner Mitgliederversammlung im März präsentieren lassen. Grundsätzlich begrüsst der VCS neue innovative Projekte zur Reduktion von Transportfahrten und deren Emissionen. Prinzipiell zählt auch das Projekt CST dazu. Aber die Bedenken über dessen Auswirkungen konnten weder durch die Präsentation noch durch den nun aufgelegten Sachplan «Unterirdischer Gütertransport» ausgeräumt werden.

Das Projekt CST sollte im Prinzip den Flächenverbrauch für den Güterverkehr an der Oberfläche reduzieren oder mindestens nicht weiterwachsen lassen. Der oberirdische Flächenverbrauch des CST-Projektes Niederbipp-Suhr beansprucht jedoch etwa das 1.7-fache des Flächenverbrauchs des A1-Ausbaus Luterbach-Härkingen oder die Fläche von ca. 27 Fussballfeldern. Ein oberirdischer Flächenverbrauch dieser Grössenordnung ist völlig inakzeptabel.

Der VCS erkennt auch bei der Umlagerung der riesigen Mengen von Aushubmaterial Probleme, da sehr viel Oberflächenverkehr generiert wird und nur gerade an zwei Stellen Förderanlagen vorgesehen sind. Allein das Aushubmaterial beträgt in diesem Perimeter in der Summe 2.27 Mio m3. Nicht aufgeführt wird das für den Bau einzubringende Material, das ebenfalls via Strassentransport angeliefert werden muss. Es ist deshalb absehbar, dass die Strasseninfrastruktur im gesamten Perimeter über Jahre über Gebühr zusätzlich belastet wird.

Für ein Projekt dieser Grössenordnung braucht es eine sorgfältige, durchdachte und gesicherte Projektierung. Der VCS erkennt jedoch noch viele Unklarheiten, welche eine seriöse Beurteilung nicht zulassen. Für den Eintrag in einen Sachplan ist das CST-Projekt zu wenig ausgegoren.