Lebenswerte Dörfer für mehr Zusammenhalt

Die Coronapandemie hat es uns vor Augen geführt: Viele Dörfer sind zu «Schlafkäffern» ohne Zentrum, Läden und Treffpunkte geworden. Wie können wir dem entgegenwirken?

Am 16. September 2024 wurden an der Tagung des VCS Kanton Solothurn zum Thema «15-Minuten-Gemeinde» Herausforderungen, aber auch Rahmenbedingungen und Ideen diskutiert. Die Pionierveranstaltung hatte zum Ziel, mit Exponenten aus Praxis, Politik und Planung jeglicher politischer Couleur in Dialog zu treten und Erfahrungen auszutauschen. Mit Inputreferaten von Isabel Scherer (ARE) und Mila Trombitas (Standortförderung Kanton Solothurn) wurde eine Grundlage für einen spannenden Austausch gelegt. 

Konkrete Fälle im Kanton Solothurn standen zur Diskussion

• Das Attisholz-Areal soll zu einem 15-Minuten-Zentrum werden, mit Wohnungen, Arbeitsplätzen, Schulen, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten sowie Kutlur- und Gastronomieangeboten. Und einer attraktiven ÖV-Anbindung.
• In Matzendorf hat sich das Dorfleben entwickelt, indem der Dialog mit Bewohnern aus verschiedenen Kulturkreisen gefördert wird.
• Im Laden-Café Etziken werden regionale Produkte für den täglichen Bedarf geboten. Doch lohnkosten-deckendes Wirtschaften ist nicht möglich, solange Autofahrende in den Supermärkten der Region einkaufen.
• In Langendorf hingegen funktionert die Kombination Supermarkt und Dorfläden: Für das «Gewöhnliche» ins Migros, für Spezielles in die Metzgerei, Käserei, Bäckerei oder Apotheke. 

In Gruppen wurden Erkenntnisse ausgetauscht und während eines Apéros der informelle Austausch gepflegt. O-Ton: Der Einbezug der Bevölkerung ist entscheidend. Selbst attraktive Förderprogramme bringen nicht viel, wenn ein innovatives Projekt nicht zu den regionalen Gegebenheiten passt.

Der VCS Solothurn freute sich über den Dialog mit zahlreichen Gemeindevertretern, die für ihr Dorf lösungsorientiert und undogmatisch vorwärtsschreiten.