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Plakat Nein zum Autobahn-Ausbau
Plan Rheintunnel
Schlecht fürs Klima und für die Anwohner:innen

Der Rheintunnel schafft massiv mehr Kapazität für den Autoverkehr zwischen der Verzweigung Hagnau und der Wiese bzw. Dreirosen.

Mit dem Rheintunnel wird mehr Kapazität für dem Autoverkehr geschaffen, was mehr Autoverkehr erzeugt. Gleichzeitig gibt es zehn Jahre lang Baulärm, Baustellen und nachher keine Entlastung für Anwohner:innen der Osttangente und in den Quartieren.

Am 24. November 2024 stimmen die Stimmberechtigten der Schweiz über den masslosen Autobahn-Ausbau inkl. Rheintunnel ab.

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Familiengärten Hardwald Nein zum Autobahn-Ausbau

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Argumente

Der Bund ignoriert den durch den Rheintunnel erzeugten (induzierten) Mehrverkehr: Er behauptet, es sei keine Kapazitätserweiterung, deshalb gäbe es nicht mehr Autoverkehr. Und darum müsse dieser nicht berechnet werden.

Der Rheintunnel soll ab 2029 gebaut und frühestens 2040 eröffnet werden. Er wird an der Verzweigung Hagnau bei Birsfelden und Muttenz beginnen und mit je einer Röhre bis zur Dreirosenanlage und zur Wiese führen. Damit wird die Kapazität der Autobahn durch Basel massiv vergrössert.

Mit den mindestens 2,6 Milliarden Franken (!), die der Rheintunnel kostet, könnte die gesamte Bevölkerung von Basel und Birsfelden den öV 17 Jahre lang gratis nutzen (U-Abo).

Oder es könnten 26 Tram-Erweiterungen wie jene der Linie 3 nach St. Louis oder der Linie 8 nach Weil umgesetzt werden, mit denen wir alle klimafreundlich und staufrei in die Stadt kommen.

Die negativen Folgen des Rheintunnels werden viel zu klein berechnet. Der CO₂-intensive Bau schlicht ausgeblendet, die Klimawirkung im Betrieb rund zehnmal zu tief angesetzt. Kleinste «Reisezeit-» und «Zuverlässigkeitsgewinne» (die auch nur kurzfristig bestehen) werden vom Bund viel wichtiger genommen, als die Auswirkungen auf die Umwelt.

Der Bau des Rheintunnels produziert 4 660 140 Tonnen Aushub.

Ein Drittel des Aushubs aus dem Tunnel wird auf der Strasse transportiert. Das erzeugt über 126000 zusätzliche Lastwagenfahrten in Region.

Der CO₂-intensive Bau des Rheintunnels heizt die Klimakrise weiter an. Zudem wird mehr (fossil) autogefahren, was zu mehr Emissionen führt.

Basel-Stadt muss ausserdem bis 2037 netto-null Treibhausgasemissionen erreichen, das ist vor Ende der Bauzeit des Rheintunnels.

Die Baustellen werden während 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, während vieler Jahre betrieben. Das heisst Lärm, Lastwagenverkehr und Staub ohne Unterbruch.

Der Rheintunnel erzeugt mehr Autoverkehr. Da die Osttangente nicht zurückgebaut wird, gibt es insgesamt mehr Kapazität für Autos. Mehr Kapazität erzeugt auch mehr Verkehr, denn es wird attraktiver, mit dem Auto kurz Basel zu durchqueren oder vom Elsass in die Schweiz zu fahren.

Während der Bauphase ist die Dreirosenanlage für acht Jahre durch die Tunnelbaustelle belegt und höchstens sehr eingeschränkt nutzbar.

Wenn die Dreirosenanlage nach dem Bau wieder geöffnet wird, ist sie rund einen Drittel kleiner als heute.

Es nimmt kein Ende: Bereits wird an den nächsten, grossen Ausbauten der Autobahn geplant. Diese sind wiederum mit vielen Einschränkungen und Schäden verbunden.

Der 8-Spur-Ausbau Hagnau – Augst ist geplant. Zwischen Aesch und Delémont wird eine Erweiterung geplant.

Der Rheintunnel sorgt nicht für eine Reduktion des Lärms. Der Bund, Basel-Landschaft und die Autolobby wehren sich seit Jahren gegen genügenden Lärmschutz für die Anwohner:innen.

Alleine bringt der Rheintunnel nicht weniger Lärm und Begleitmassnahmen sind nicht vorgesehen.

Neben den Baustellen befinden sich ein Alters- und Pflegeheim und eine Schule.

Es wird versprochen, dass der Rheintunnel zu weniger Lastwagenfahrten über die Osttangente führen soll. Dabei hat er einen schweren Konstruktionsfehler:

Die Häfen in Basel und Birsfelden sind gar nicht angeschlossen! Von dort fahren die Lastwagen weiterhin über die Osttangente und sorgen für Lärm.

Über 150 Familiengärten in Birsfelden, Muttenz und beim Rankhof in Basel werden für den Rheintunnel ersatzlos verschwinden.

Die Familiengärten sind sehr beliebt und für viele Menschen ein wichtiger Ort für ihre Freizeit.

Mit dem Rheintunnel bekommt die Region Basel ein Megaprojekt, finanziert mit Bundesgeldern. Es kommt zu mehr Lastwagenverkehr.

Was es für die Region braucht, ist den Ausbau der trinationalen S-Bahn. Das bringt mehr Kapazität für den Güterverkehr auf der Schiene. 

Nur so kommt es zu einer Verlagerung von der Strasse auf die Schiene.

Die Kantone und das Bundesamt für Strassen ASTRA sprechen zwar oft und gerne von der angeblichen «Entlastung der Quartiere» durch den Rheintunnel. Doch sie widersetzen sich jeglichen Massnahmen, die den Autoverkehr auf die Autobahn verlagern.

Zum Rheintunnel sind keinerlei Begleitmassnahmen angekündigt oder geplant. Somit wird einfach mehr Kapazität für den Autoverkehr geschaffen.

Baustellen

Während ganzer acht Jahre wird zunächst die Hälfte, dann die gesamte Dreirosenanlage besetzt: als Baustelle für den Autobahnanschluss und Tunnel. Diese Grün- und Freizeitanlage ist fürs Quartier extrem wichtig und Ersatz zu finden, wird nicht einfach.

Wenn die Dreirosenanlage nach dem Bau wieder geöffnet wird, ist sie rund einen Drittel kleiner als heute. Dabei musste das Quartier schon einmal einen guten Teil seiner Fläche abgeben, als die Nordtangente Ende der 90er-Jahre gebaut wurde (siehe alte Luftbilder).

Der Blick auf die Klimaanalysekarte zeigt, wie die Dreirosenanlage während heissen Nächten angenehme Kühle ins Quartier bringt, also eine wichtige Funktion für die Gesundheit und Lebensqualität hat.

Über 150 Familiengärten in den Arealen Rankhof in Basel, Hard I & II und Scheuerrain in Birsfelden und in Muttenz im Hardacker werden für den Rheintunnel geopfert.

Basel-Stadt ist verpflichtet, den betroffenen Pächter:innen Ersatz anzubieten. Neue Familiengärten wird es aber keine geben. Wer seinen Garten wegen des Rheintunnels aufgeben muss, bekommt einen anderen, der frei ist.

In Birsfelden und Muttenz fallen die Familiengärten ohne Ersatz für die Betroffenen weg.

Erschütterungen und Baulärm werden viele tausend Menschen in den Birsfelder Quartieren Sternenfeld und Rheinpark betreffen. Denn während mehreren Jahren gräbt die Tunnelbohrmaschine zwei Röhren unter diesen Quartieren. Die Erschütterungen und Bodenbewegungen dürften Auswirkungen auf die Bewohner:innen und Gebäude haben.

In Birsfelden wird am längsten gebaut: Gleich zu Beginn werden hier die Tunnelbohrmaschine und weiteres Gerät aufgebaut. Das braucht Platz: Familiengärten und ein gutes Stück Hardwald müssen weichen. Ihr Ersatz ist noch völlig unklar.

Die Gemeinde und die Anwohner:innen sind während der gesamten Bauzeit von 10 Jahren viel Schwer-, Bauverkehr und Lärm ausgesetzt.

Bereits hat sich der Gemeinderat geäussert, dass ihm die lange Bauzeit in Birsfelden Sorge bereitet. Denn in nächster Nähe neben den Baustellen wohnen Menschen.

Die Anwohner:innen der Osttangente sehnen sich verständlicherweise nach Ruhe. Seit Jahrzehnten sind sie übermässigem Lärm ausgesetzt. Nun hoffen sie, dass mit dem Rheintunnel bald (frühestens 2040!) weniger Autoverkehr durchs Quartier und über die Osttangente rollt. Doch dieses Versprechen des ASTRA wird sich wohl nur während einiger Jahre nach Eröffnung des Rheintunnels einlösen. Danach hat der Autoverkehr bereits so stark zugenommen, dass es überall lärmt und stinkt.

Wir fordern deshalb, zusammen mit den Anwohner:innen: Lärmschutz sofort, Entlastung anpacken.

Der trockene Hitzesommer 2018 setzte dem Hardwald stark zu. Rund jeder fünfte Baum starb, an mehreren Stellen gibt es nun grosse Lichtungen.

Der Hardwald ist ein wichtiges Gebiet zur Gewinnung von Trinkwasser, für kühle Luft an heissen Tagen, für Spaziergänge, für die Natur. Nun folgt mit dem Rheintunnel wieder ein Projekt (nach diversen Strassenausbauten, Ringschluss Hafenbahn), dem ein weiterer Teil der Hardwalds zum Opfer fällt.