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öV-Manifest VCS Luzern

Der VCS Luzern fordert die unverzügliche Umsetzung längst geplanter Massnahmen für den öffentlichen Verkehr (öV) in der Stadt und Agglomeration Luzern: Mehr Busspuren, Dosierungsanlagen, Durchmesserlinien. Zudem sollen das kantonale Budget für den öV von jährlich 40 auf 50 Millionen Franken aufgestockt und die öV-Tarife für fünf Jahre eingefroren werden. Eine Petition soll den Forderungen Nachdruck verleihen.

Seit Jahren verhindert der politische Unwille seitens des Kantons eine wirkungsvolle Förderung des öffentlichen Verkehrs – und das entgegen den selbst gesetzten Zielen, den Modalsplit zu Gunsten des öV zu verbessern. Dabei ist klar: Die Verkehrs- und Klimaprobleme lassen sich im städtischen Umfeld nur mit einer Verkehrswende lösen, weg vom Auto hin zum Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr. So steht es auch in allen relevanten kantonalen Planungsgrundlagen; dem Richtplan, dem Agglomerationsprogramm, AggloMobil 4, dem Planungsbericht «Zukunft Mobilität Luzern». 

Mit ihrem massiven Nein zur Antistau-Initiative und dem Gegenvorschlag im November 2023 haben die Stimmenden in Stadt und Agglomeration einer Verkehrspolitik, die das Auto bevorzugt, eine klare Absage erteilt und damit die für den urbanen Raum geplante Priorisierung des öV bestätigt. Doch statt schneller unterwegs zu sein, bleibt der öV immer häufiger im Verkehr stecken. Reisezeiten werden länger, die Zuverlässigkeit nimmt ab.

Notwendige Massnahmen sind bekannt

Der VCS Luzern fordert deshalb mit der Petition «Taten statt Berichte: öV-Förderung jetzt!» den Regierungsrat zum Handeln auf. Die notwendigen Massnahmen sind längst bekannt, viele der Massnahmen stehen teilweise seit Jahren im kantonalen Strassenbauprogramm, wurden und werden aber aus politischen Gründen nicht umgesetzt. Das ist nicht länger tolerierbar.

Der VCS fordert in der Petition «Taten statt Berichte: öV-Förderung jetzt!» die Umsetzung folgender Punkte: 

  • Busbeschleunigung unverzüglich umsetzen 
    Die Zuverlässigkeit der Busse muss zwingend und stark verbessert werden, damit der öV als prioritäre Mobilitätsform im urbanen Raum attraktiver und berechenbarer wird. Es braucht durchgehende Busspuren, Dosierungen, Busbevorzugungen usw.
  • Bus 2040 – ab sofort realisieren 
    Der Ausbau des öV-Netzes («Bus 2040») muss ab sofort umgesetzt werden, damit mehr Menschen umsteigen können und die Erreichbarkeit von Stadt und Agglomeration mit dem öV bis zur Eröffnung des Durchgangsbahnhofes gewährleistet wird. 
  • Zehn Millionen Franken zusätzlich für den öV 
    Der öV-Ausbau braucht Geld. Schöne Zielformulierungen nützen nichts, wenn nicht auch die zur Zielerreichung notwendigen Finanzen bereitgestellt werden. Der Kanton muss deshalb den jährlichen Beitrag von 40 Millionen auf mindestens 50 Millionen Franken erhöhen.
  • Fünfjähriges Moratorium bei öV-Tarifen 
    Wir fordern ein fünfjähriges Moratorium bei den öV-Tarifen. Gleichzeitig sind bei den Abo-Preisen zusätzliche Förderangebote zu prüfen, etwa verbilligte Jahresabos für Jugendliche (analog dem bestehenden Angebot in der Stadt Luzern) oder attraktive Angebote für den Freizeitverkehr.
  • Genügend öV-Kapazitäten bereitstellen 
    Wenn man die Menschen zum Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr bewegen will, müssen auch genügend Kapazitäten bereit stehen. Die Beförderungs-Kapazitäten müssen so gestaltet werden, dass umsteigewillige Personen im öV auch Platz finden.
Gruppenbild vor Gebäude mit VCS-Bannern
VCS Luzern

1300 Personen unterstützen das öV-Manifest

In nur einem Monat haben über 1300 Luzernerinnen und Luzerner im Frühling 2024 die Petition zum VCS-öV-Manifest unterzeichnet. Sie alle fordern vom Regierungsrat, in Sachen öV-Förderung vorwärts zu machen. Es ist alles gesagt, jetzt braucht es Taten.