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Poststrasse, Sarnen
VCS Ob- und Nidwalden

Tempo-30-Zone im Sarner Dorfzentrum soll umgehend verfügt werden

Der Sarner Gemeinderat hat die Gültigkeit der Initiativen zum Thema Verkehrsberuhigung im Dorfzentrum prüfen lassen und kommt zum Schluss, dass diese ungültig sind. Die Abklärungen zeigen: Verkehrssicherheit ist Aufgabe von Gemeinde und Kanton und ist weder optional noch liegt sie in der Kompetenz von Volk oder Gemeindeversammlung.

In der ganzen Schweiz nehmen Gemeinderäte und Kantonsregierungen ihre Verantwortung wahr und erzeugen Begegnungs- oder Tempo-30-Zonen, auch auf Hauptstrassen, ohne Abstimmungen. Dafür haben sie betreffend Verkehrssicherheit nicht nur die Kompetenz, sondern stehen auch gemäss gesetzlichen Grundlagen und Rechtsprechung in der Pflicht: Strasseninfrastruktur - und innerorts insbesondere Fussverkehr - haben sicher zu sein.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Faktenlage zeigen klar, dass die ungenügende Verkehrssicherheit entlang der Brünigstrasse in Sarnen durch eine Temporeduktion wesentlich erhöht werden kann. Zudem verbessert Tempo 30 den Verkehrsfluss und wurde vom Bundesgericht mehrmals als effiziente Massnahme gegen Lärm bestätigt.


Man kann kostenbewusst handeln, indem man beim Projekt "Sanierung und Aufwertung der Ortsdurchfahrt" effizient vorgeht und die Risiken bei Planung und Kreditabstimmung minimiert. Unabhängig von diesem Projekt muss zwingend und zeitnah die Sicherheit der Schulkinder, welche aufgrund der Baustellen in der Nähe des Schulhauses die Strasse bis zu 4x anstelle 1x überqueren müssen, bedeutend erhöht werden. 
Entsprechend sollte die Tempo-30-Zone im Sarner Dorfkern umgehend, im Vorfeld des Projekts, testweise oder nicht, verfügt werden, wie dies z. B. in Kerns gemacht worden ist. Eine BFU-Analyse zeigt, dass die Anzahl schwerer Unfälle in neu umgesetzten Tempo-30-Zonen im Durchschnitt um 38% abnimmt. Das Resultat belegt das enorme Rettungs- und Sparpotenzial von Tempo 30.


Anwohnende, Eltern und die Sarner Dorfbevölkerung stehen mehrheitlich hinter dem Anliegen. Der Wunsch nach genügend Verkehrssicherheit ist nicht nur legitim, sondern stellt eine Aufgabe für Behörden dar, die es zu erfüllen gilt. Die Erwartung des VCS Ob- und Nidwalden an Gemeinderat und Regierungsrat ist klar: Umsetzungsstau lösen, gemäss gesetzlichen Grundlagen agieren und die Brünigstrasse sowie restliche Strassen im Sarner Dorfzentrum endlich sicherer und ruhiger machen. Wir vom VCS freuen uns mit Anwohnenden und Gästen auf sicherere Schulwege, mehr Verkehrssicherheit und flüssigeren Verkehr, aber auch auf weniger Lärm, entspanntes Spazieren und gemütliches Lädele.