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18. April 2024
Gruppenbild vor Gebäude mit VCS-Bannern
VCS Luzern
Der VCS Luzern übergibt die Unterschriften der öV-Petition an den Kanton Luzern.

«Taten statt Berichte»: über 1300 Personen fordern Ausbau und Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs

Der öffentliche Verkehr soll mehr Platz und mehr Geld bekommen, damit die Busse rasch, zuverlässig und in einem attraktiven Takt unterwegs sind: Das fordern in der vom VCS Luzern lancierten Petition «Taten statt Berichte: öV-Förderung jetzt!» 1332 Luzernerinnen und Luzerner. Die Pläne zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs sind längst erarbeitet – jetzt müssen sie umgesetzt werden.

Seit Jahren verhindert der politische Unwille seitens des Kantons eine wirkungsvolle Förderung des öffentlichen Verkehrs – und das entgegen den selbst gesetzten Zielen, den Modalsplit zu Gunsten des öV zu verbessern. Die Stimmenden haben mit ihrem massiven Nein zur Antistau-Initiative und dem Gegenvorschlag im November 2023 in Stadt und Agglomeration Luzern eine klare Absage an eine Verkehrspolitik erteilt, die das Auto bevorzugt.  Damit bestätigten sie die für den urbanen Raum geplante Priorisierung des öV. Was es dazu braucht, ist längst bekannt und in allen relevanten kantonalen Planungsunterlagen, aber auch in Studien des Verkehrsverbundes Luzern, nachzulesen: mehr und durchgängige Busspuren, Dosierungsanlagen, Durchmesserlinien, aber auch attraktive Ticket- und Preismodelle.

Schnellere und bessere öV-Verbindungen sind ein Bedürfnis: In nur einem Monat haben über 1300 Luzernerinnen und Luzerner die Petition unterzeichnet. Darin fordert der VCS Luzern: 

  • Busbeschleunigung unverzüglich umsetzen 
    Die Zuverlässigkeit der Busse muss zwingend und stark verbessert werden, damit der öV als prioritäre Mobilitätsform im urbanen Raum attraktiver und berechenbarer wird. Es braucht durchgehende Busspuren, Dosierungen, Busbevorzugungen usw.
  • Bus 2040 – ab sofort realisieren 
    Der Ausbau des öV-Netzes («Bus 2040») muss ab sofort umgesetzt werden, damit mehr Menschen umsteigen können und die Erreichbarkeit von Stadt und Agglomeration mit dem öV bis zur Eröffnung des Durchgangsbahnhofes gewährleistet wird. 
  • Zehn Millionen Franken zusätzlich für den öV 
    Der öV-Ausbau braucht Geld. Schöne Zielformulierungen nützen nichts, wenn nicht auch die zur Zielerreichung notwendigen Finanzen bereitgestellt werden. Der Kanton muss deshalb den jährlichen Beitrag von 40 Millionen auf mindestens 50 Millionen Franken erhöhen.
  • Fünfjähriges Moratorium bei öV-Tarifen 
    Wir fordern ein fünfjähriges Moratorium bei den öV-Tarifen. Gleichzeitig sind bei den Abo-Preisen zusätzliche Förderangebote zu prüfen, etwa verbilligte Jahresabos für Jugendliche (analog dem bestehenden Angebot in der Stadt Luzern) oder attraktive Angebote für den Freizeitverkehr.
  • Genügend öV-Kapazitäten bereitstellen 
    Wenn man die Menschen zum Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr bewegen will, müssen auch genügend Kapazitäten bereit stehen. Die Beförderungs-Kapazitäten müssen so gestaltet werden, dass umsteigewillige Personen im öV auch Platz finden.

Der Präsident des VCS Luzern, Nationalrat Michael Töngi, hat am Dienstag, 21. Mai, gemeinsam mit weiteren VCS-Vorstandsmitglieder und SP-, Grüne- und GLP-VerteterInnen aus dem Kantonsrat die Petition an die stellvertretende Staatsschreiberin Judith Lipp überreicht. Michael Töngi: «Soll die Mobilität im Raum Luzern auch in Zukunft funktionieren, so braucht es jetzt einen Schub. Der Kanton muss handeln.»