
So, 18 Mai auf der Bahnhof- und Poststrasse, Chur
Bis 1925 gab es in Graubünden entschiedenen Widerstand gegen die Einführung des Automobils. Am 17. August 1900 verbot die Kantonsregierung das Fahren mit Automobilen auf sämtlichen Strassen des Kantons Graubünden – ein schweizweit einzigartiger Entscheid. Das Verbot wurde erst 25 Jahre später nach diversen Volksabstimmungen aufgehoben.
Das Automobil und die zugehörige Infrastruktur haben Graubünden in den vergangenen 100 Jahren entscheidend geprägt. Vom Ausbau der Verkehrsinfrastruktur profitierten Einheimische, das Gewerbe, die Industrie und der Tourismus. Die Arbeit auf dem Bauernhof, im Gewerbe und im Transportwesen wurde vereinfacht, das Spital war nun auch für die Bevölkerung abgelegener Talschaften erreichbar. Die individuelle Mobilität
revolutionierte den Alltag von Frauen und Männern. Nach dem Krieg – zur Zeit der Hochkonjunktur – avancierte das Automobil gar zum Freiheits- und Wohlstandssymbol schlechthin. Immer breitere Bevölkerungskreise konnten sich ein Auto leisten. Das Automobil ist DAS technische Kulturgut des 20. Jahrhunderts, so wie dies die Eisenbahn für das 19. Jahrhundert ist. Wie soll es nun im 21. Jahrhundert weitergehen?
Das Auto hat unser Leben, unsere Dörfer und Städte verändert. Mittlerweile sind in der Schweiz 6.5 Millionen Autos unterwegs – also gut ein Auto pro erwachsene Person. Trotz Fortschritt und individueller Freiheit stand das Automobil im Lauf der Zeit auch immer wieder in der Kritik. Und die Argumente, die bis 1925 dafür sorgten, dass Autos in Graubünden nicht willkommen waren, sind auch heute noch aktuell: Damals wie heute ging es um Lärmbelastung und Abgase, Verkehrssicherheit und um die Frage, inwieweit der öffentliche Raum vom Auto in Anspruch genommen werden soll. Was heute jedoch
drängend hinzu kommt, ist die Klimasituation und die Frage nach der Grenze des Individualverkehrs angesichts der wachsenden Bevölkerung und den zunehmenden Mobilitätsansprüchen unserer Gesellschaft.
Zukunftsfragen:
Wie also wollen wir uns in Zukunft fortbewegen?
Was zeigt uns die Geschichte des Autos in Graubünden und wie soll die zukünftige Mobilität sein?
Wie begegnen wir Autolust und Autofrust?
Welche Räume im Siedlungsgebiet wünschen wir uns verkehrsfrei, welche für Velos, welche mit Langsamverkehr, welche dem ÖV vorbehalten?
Wo ist das Auto unentbehrlich?
12:00 -18:00 Ausstellungen
Kulturforschung Graubünden
Kommentierter Zeitenstrahl mit 10 Fahrzeugen aus den letzten 100 Jahren auf der Bahnhofstrasse
ASTAG Ausstellung mit Lastwagen mit ca. 10 Modellen über verschiedene Epochen.
Mit Stand über Berufsverband und Ausbildung auf der Poststrasse
Rätisches Museum: Kubus mit Vorschau auf die Ausstellung "Achtung Auto. Ein Jahrhundert auf den Strassen in Graubünden" auf dem Postplatz. Zudem Museumstag zum Thema Mobilität mit freiem Eintritt im Museum.
VCS Graubünden zeigt 2 Zukunftsbilder
T2 Racing Ausstellung eines Rennauts mit Infostand auf dem Postplatz
Kulturprogramm
Ab 12:00 Daydance mit Amazing Angry auf der RHB-Wiese
13:15-13:45
ACS Oldtimercorso mit ca. 40 Oldtimern
Treffpunkt: ab 12.00 Uhr Areal V8, Industriestrasse 17, Chur
Route: Pulvermühlestrasse, Kasernenstrasse, Grabenstrasse, Masanserstrasse, Theaterplatz, wo die Oldtimer bis 16.00 Uhr ausgestellt werden.
14:30 -15:30
Podium: «100 Jahre Automobil-wie weiter?»
Gabriella Binkert Becchetti, Gemeindepräsidentin Val Müstair
Simon Gredig, Stadtrat Chur
Nara Valsanciacomo, Pro Alps
Luzi Willi, Dipl. Ing. ETH, Präsident ACS Graubünden
Moderation: Stefanie Hablützel
AUTO FREI AG
mit Künstler Christian Ratti
Wettbewerb mit dem Klimanetzwerk 60+
12:00-18:00 Wettbewerb mit Fragen zur Mobilität. Zu gewinnen gibt es: Drei
Museumsgutscheine für Familien (2 Personen mit Kindern) für die Ausstellung: "Achtung Auto. Ein Jahrhundert auf den Strassen in Graubünden" im Rätischen Museum.
Weitere Infos finden Sie auf der Website: 100JahreAutomobil.gr