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Die 7 Autobahn-Ausbauprojekte

In der Region Bern sind ganze 7 Autobahn-Ausbauprojekte in Planung. 
Die VCS Sektion Bern ist diesen Projekten gegenüber äusserst kritisch eingestellt und befürchtet negative Auswirkungen für Mensch und Umwelt.

Def Grafik alle Projekte Reduziert 5 K
VCS Sektion Bern

Sieben Autobahn-Ausbauprojekte

  1. Ausbau Grauholz auf 8 Spuren
  2. Ausbau Schönbühl-Kirchberg auf 6 Spuren
  3. Halbanschluss Grauholz
  4. Ausbau Anschluss Wankdorf
  5. Bypass Bern-Ost
  6. Ausbau Muri-Rubigen auf 6 Spuren
  7. Kapazitätserweiterung Wankdorf-Weyermannshaus
Grauholz
© Verein Spurwechsel
1. Ausbau Grauholz auf 8 Spuren

Die A1 im Grauholz soll von 6 auf 8 Spuren ausgebauten werden. Zwischen Bern und Schönbühl würde der Verkehr dann auf der ersten achtspurigen Autobahn der Schweiz rollen. Oder stehen, denn eine brauchbare Lösung für Verkehrsprobleme bietet der Spurausbau nicht. Im Gegenteil: Die Kapazitätserweiterung würde mehr Verkehr anziehen, der sich unweigerlich durch die Ortschaften wälzt. Für den Ausbau ist der Bund bereit, Landwirtschaftsbetreibe zu enteignen und 13.4 Hekaren Land permanent zu verbauen, 3.7 Hektare davon beste Fruchtfolgeflächen. Zusätzliche 13 Hektaren Fruchtfolgeflächen würden während der mehrjährigen Bauzeit beansprucht, 3.5 Hektare Wald müssten gerodet werden.

Strasse Schoenbuehl Kirchberg linie2 comp
VCS Sektion Bern
2. Ausbau Schönbühl-Kirchberg auf 6 Spuren

Der Abschnitt zwischen Schönbühl und Kirchberg soll von 4 auf 6 Spuren ausgebaut werden. Hier werden auch grosse Flächen an wertvollem Landwirtschaftsland und Wald vernichtet: 3.9 Hektare Kulturland werden permanent beansprucht, 11.8 ha während der Bauphase. 1.6 Hektare Wald werden für immer verschwinden, weitere 2.7 ha temporär für die Baustellen beansprucht. 

HAS Grauholz
© Verein Spurwechsel
3. Halbanschluss Grauholz

Südlich der Raststätte Grauholz ist ein sogenannter Halbanschluss geplant. Dieser bringt zwar keinen nennenswerten verkehrlichen Nutzen – kostet aber trotzdem grosse Mengen an wertvollem Kulturland. 

Wieso wir den Halbanschluss Grauholz dezidiert ablehnen, erfahren Sie hier:

VCS kritisiert realitätsfremde Autobahn-Fantasien scharf
Wankdorf Jahr 2030
4. Ausbau Anschluss Wankdorf

Der Anschluss Wankdorf soll erweitert werden. Das Bundesamt für Strassen hält in seiner Kosten-Nutzen-Analyse dazu fest: Der Ausbau des Anschluss Wankdorf führt zu Mehrverkehr und sinkenden Einnahmen bei öV-Tickets, weil Menschen vom öV auf das Auto umsteigen werden. Dieser Mehrverkehr wird die heute schon verkehrsgeplagten Quartiere zusätzlich belasten. 

Mit der "Eventstrasse" soll zudem eine direkte Zufahrt zum Event-Gelände gebaut werden. Dadurch wird die Autobahn-Schneise noch breiter und die Allmende als wichtiges Naherholungsgebiet noch mehr geschmälert. 

Der Verein Spurwechsel hat eine städtische Initiative gegen diesen Ausbau lanciert:

Zur Verkehrsmonster-Initiative
  • 5. Bypass Bern-Ost

    Die Autobahn im Osten Berns soll erweitert und unter den Boden verlegt werden. Von allen Ausbau-Projekten ist es das einzige, das wenigstens einen Nutzen für die Quartierbevölkerung bringen würde: Im Gegensatz zu allen anderen Ausbauprojekten wird es weniger und nicht mehr Strassenlärm und Abgase in den Quartieren bringen. Das allerdings zum happigen Preis von 2.5 - 3 Milliarden Franken. Trotz dieser Vorteile dürfen die negativen Auswirkungen auf die Umwelt nicht vergessen werden: Der Bau des Tunnels und der Betrieb der Autobahn mit zwei zusätzlichen Fahrspuren wird eine bedeutende Menge Treibhausgase ausstossen. Im Jahr 2045 soll der Tunnel eröffnet werden – also dann, wenn wir Netto Null bereits erreicht und die Verkehrswende geschafft haben müssen.

  • 6. Ausbau Muri-Rubigen auf 6 Spuren

    Weiter geht die Autobahn-Euphorie des Bundes Richtung Oberland: Auch der Abschnitt Muri-Rubigen soll dereinst von 4 auf 6 Spuren ausgebaut werden. Kosten und Zeithorizont sind noch unklar. Klar ist jedoch bereits jetzt: Auch dieses Projekt wird massiv Kulturland für immer zubetonieren und Mehrverkehr erzeugen.

  • 7. Kapazitätserweiterung Wankdorf-Weyermannshaus

    Wenn alle anderen Ausbauprojekte umgesetzt sind, wird der erzeugte Mehrverkehr auch Richtung Westen stauen. Darum müsste der Abschnitt Wankdorf-Weyermannshaus auch ausgebaut werden. Dabei ist das Felsenau-Viadukt die grosse Knacknuss: Bisher ist unklar, ob und wie die Brücke erweitert werden könnte. Ein zweites Viadukt erscheint aber aus Gründen des Ortsbildschutzes kaum realistisch. 

Eine gute, detaillierte Übersicht der geplanten Ausbauprojekte finden Sie auch auf der Seite des Vereins Spurwechsel