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Schulstrasse in der Schweiz immer beliebter

Wir setzen uns ein für sichere Schulwege. Die Schulstrasse ermöglicht eine sichere Umgebung und fördert die gesunde Bewegung der Schulkinder. 

Das Modell der Schulstrasse wird in verschiedenen Ländern Europas bereits erfolgreich eingesetzt. In der Schweiz ist das Modell weniger bekannt, aber in den Gemeinden wird es immer beliebter.

1. Die Vorteile einer Schulstrasse

Eine Schulstrasse ermöglicht es, die Strassen rund um die Schule oder den Kindergarten 30 bis 45 Minuten vor Schulbeginn sowie nach Schulschluss für den motorisierten Verkehr zu sperren. Während dieser Zeit werden diese verkehrsfreien Strassenabschnitte zu Orten des Austauschs und der Geselligkeit, an denen die Kinder mit Freude den zusätzlich verfügbaren Strassenraum für sich in Anspruch nehmen. Die Schulstrasse wird zur Strasse der Kinder.

  1. Sicherheit
    Sehr hohes Sicherheitsniveau in unmittelbarer Nähe der Schule, wo sich die meisten Kinder aufhalten. Gefährliche Manöver und unübersichtliche Situationen durch Kinderhol- und -bringdienste entfallen.
  2. Gesundheit
    Für die Schülerinnen und Schüler wird es mit der Schulstrasse noch attraktiver, ihren Weg zur Schule zu Fuss oder mit dem Velo zurückzulegen statt mit dem Elterntaxi.
  3. Saubere Luft
    Reduktion der Luftverschmutzung in unmittelbarer Schulhausnähe.
  4. Begegnungsort
    Die Schulstrasse hat auch eine soziale Bedeutung. Sie schafft einen Ort der Geselligkeit ausserhalb der Schule, an dem die Kinder frei spielen und ihre Eltern sich entspannen und vernetzen können.
  5. Lebensqualität
    Während der Zeit der höchsten Nutzung durch die Kinder und ihre Eltern generiert die Schulstrasse temporär einen attraktiven öffentlichen Raum, mit hoher Sicherheit, besserer Luftqualität und wenig Lärm.
  6. Akzeptanz
    Ein Bericht des UNICEF zeigt, dass das Modell Schulstrasse in der Regel auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung stösst.

2. Einführung von Schulstrassen

Rechtliche Rahmenbedingungen und Signalisation

  1. Weil es sich bei der Schulwegstrasse um eine neue Signalisation mit Vorschriftcharakter handelt, muss diese veröffentlicht und verfügt werden.
  2. Die Einschränkungen für den Fahrverkehr müssen verhältnismässig sein.
  3. Für die Signalisation der Schulstrasse können unterschiedliche, bereits bekannte Signale zur Verwendung kommen. Das Signal «Verbot für Motorwagen, Motorräder und Motorfahrräder» (2.14) mit der Zusatztafel «Anwohner gestattet» erscheint am geeignetsten. Das «allgemeine Fahrverbot » (Signal 2.01) ist sinnvoll, wenn Schülerinnen und Schüler nicht mit dem Fahrrad zur Schule fahren dürfen.
  4. Weil es sich bei der Schulstrasse nur um ein temporäres Fahrverbot handelt, kommt die Signalisation in der Regel in Kombination mit einer mobilen Absperrung (Absperrgitter, Barriere, Poller) zum Einsatz.
  5. Die Schulstrasse kann Eingangs mit weiteren Zusatzinformationen auf Infotafeln versehen werden. Dabei sind die entsprechenden Plakat-Reglemente zu beachten.

Günstige Rahmenbedingungen für die Umsetzung

  1. Motivierte Schule
  2. Einbezug der Bevölkerung und aktive Kommunikation
  3. Siedlungsorientierte Strasse im Wohnquartier, ohne öV-Linie
  4. geringes Verkehrsaufkommen
  5. Bei Bedarf: Kiss&Ride-Bereiche für Elterntaxis
  6. Testphase mit Evaluation (3 Monate bis ein Jahr)

3. Schulstrasse in Liestal

Sicher von zu Hause zur Schule. Die Kombination von Tempo-30-Zone (Grün) im Einzugsgebiet der Schülerinnen, Begegnungszonen (Blau) und der Schulstrasse (Gelb) ergeben ein hohes Sicherheitsniveau auf dem Schulweg (und in der Freizeit) der Kinder. 

Karte Liestal Schulstrasse

5. Gute Beispiele in Europa

Belgien, Frankreich, England, Österreich und Italien machen es vor. 

6. Schulstrasse verstärkt positiven Wirkungskreis

Schulstrassen sorgen dafür, dass weniger Autos in der Nähe von Schulen parken. Dadurch wird der Verkehr sicherer. Das macht den Weg sicherer und beruhigt die Eltern. Sie bringen ihre Kinder dann nicht mehr mit dem Auto zur Schule. Das reduziert den Verkehr noch mehr. So werden Kinder sicherer und können selbstständiger werden, weil sie öfter alleine zur Schule gehen dürfen.

Barbara Rehmann
VCS

Kontakt

«Der Schulweg ist wichtig für die Entwicklung der Kinder, spannend und gesund. Bei Fragen helfen wir Ihnen gerne weiter.»

Barbara Rehmann, Projektleiterin Schulwegsicherheit