VCS-Delegierte beschliessen zukunftsfähiges Mehrjahresprogramm für mehr Lebensqualität
An ihrer ordentlichen Versammlung in Luzern haben die 65 Delegierten des VCS Verkehrs-Club der Schweiz heute Samstag das Mehrjahresprogramm 2024-26 beschlossen. Ein Schwerpunktthema wird dabei das geplante Autobahn-Ausbauprogramm (STEP Strasse) sein. Der VCS Schweiz ist bereit, zusammen mit einer breiten Allianz, das Referendum gegen den völlig übertriebenen Strassenausbau zu ergreifen.
Mit seinem Mehrjahresprogramm will der VCS Schweiz die Mobilität der Zukunft gestalten. Dabei sollen alle Verkehrsträger besser vernetzt werden, um einen umweltverträglichen, klimagerechten, flächeneffizienten und sicheren Verkehr zu ermöglichen.
Die einseitige Fokussierung auf den Strassenverkehr von Parlament und Bundesrat ist für VCS-Präsident Ruedi Blumer nicht mehr zeitgemäss: «Mehr Strassen ziehen unweigerlich mehr Verkehr nach sich. Staustellen werden nicht behoben, sondern nur verschoben. Das hat sich in der Vergangenheit immer wieder erwiesen.» Dennoch setzten Bundesrat und Parlament zur Behebung der bestehenden Verkehrsprobleme auf noch mehr Strassen: «Die Ausbauprojekte des derzeit diskutierten STEP Strasse stehen den Bestrebungen zur Verbesserung des Modalsplits zu Gunsten von Fuss-, Velo- und öffentlichem Verkehr diametral gegenüber. Werden die Ausbauprojekte mit Kosten von 5,3 Milliarden von den Eidgenössischen Räten gutgeheissen, so können sie nur mit einem Referendum gestoppt werden.» Der VCS Schweiz ist bereit, ein solches Referendum anzuführen und organisiert sich derzeit mit weiteren Partnern in einer breit aufgestellten Allianz.
Schwerpunkte «Lebensqualität» und «klimaverträglicher Verkehr»
Einen weiteren Akzent haben die VCS-Delegierten auf die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität gelegt. Dies soll insbesondere mit mehr Tempo 30 und einem verbesserten Schutz vor Strassenlärm erreicht werden. Hinsichtlich Tempo 30 freut sich der VCS über die Unterstützung durch den Städteverband; dennoch ist die Skepsis für die Einführung von «Generell 30» innerorts immer noch gross. Auf nationaler Ebene ist darum weiterhin Lobbyarbeit und Aufklärung erforderlich. Auf kantonaler und lokaler Ebene sind die Sektionen bestrebt, den Vollzug bzw. die Umsetzung von Tempo 30 in den Kantonen und Gemeinden einzufordern.
Diese Massnahmen unterstützen die notwendige klimaverträgliche Mobilität. Denn der vom Verkehr verursachte Ausstoss von Treibhausgasen ist kaum gesunken: die Anzahl Fahrzeuge, deren Gewicht und die mit dem Auto gefahrenen Strecken nehmen jährlich zu. Durch die Verlagerung auf nachhaltige Verkehrsträger (Velo, E-Bike, Cargo-Bike, öV) wird die Mobilität umweltverträglicher und flächeneffizienter. Das Ziel ist die vollständige Abkehr von fossilen Treibstoffen. Um dieses zu erreichen, sehen die VCS-Delegierten die Elektrifizierung des Strassenverkehrs und die Verbesserung der Veloinfrastruktur als zwei wesentliche und nötige Schritte.
Ferner haben die Delegierten des VCS den Leistungsbericht und die Jahresrechnung für das Jahr 2022 verabschiedet.
Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:
- Ruedi Blumer, VCS-Präsident, 079 465 43 07
- Medienstelle VCS, Tel. 079 708 05 36, medien@verkehrsclub.ch