Ständeratskommission stimmt in den Kanon des Autobahn-Bauwahns ein
Wie zuvor der Nationalrat hat heute auch die ständerätliche Verkehrskommission einer SVP-Motion zugestimmt, wonach die Autobahn A1 zwischen Bern und Zürich und zwischen Lausanne und Genf durchgehend auf «mindestens sechs Spuren» ausgebaut werden soll. Dieser Entscheid ist aus Sicht des VCS Verkehrs-Club der Schweiz ein weiteres Kapitel des Autobahn-Bauwahns.
Ein Autobahnausbau ist grundsätzlich nicht zur Behebung von Engpässen geeignet, sagt VCS-Präsident Ruedi Blumer: «Jedes Mal, wenn Verkehrsachsen überlastet waren, wurde dem Problem mit einem Ausbau, breiteren Strassen und mehr Spuren begegnet. Mit dem Effekt, dass nur noch mehr Verkehr angezogen wurde, schon wenige Jahre später der Stau zurück war und über weitere Ausbauten nachgedacht wurde.» Dennoch riskiere die Ständeratskommission, die alten Fehler zu wiederholen, die Verkehrsprobleme zusätzlich zu verschärfen und den Teufelskreis weiter zu beschleunigen. «Zudem ist der weitere immense Kulturlandverschleiss nicht zu verantworten», sagt Ruedi Blumer.
Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz will aus dieser Spirale ausbrechen. Darum hat er das Referendum gegen den Autobahn-Bauwahn ergriffen und sammelt derzeit – mit Unterstützung einer breiten Allianz – Unterschriften. Wenn der Verkehr bereits heute rund die Hälfte der hierzulande produzierten Klimagase verursacht, so ist ein Autobahn-Ausbau sicher nicht der richtige Weg – die Massnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise sind bereits jetzt ungenügend und würden weiter an Wirkung verlieren. Insbesondere auch mit Blick auf das klare Ja der Stimmenden zum Klimaschutz-Gesetz wäre von der ständerätlichen Verkehrskommission mehr Umsicht zu erwarten.
Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:
- Ruedi Blumer, VCS-Präsident, 079 465 43 07
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