Ständerat verfällt dem Autobahn-Bauwahn
Heute hat der Ständerat eine SVP-Motion zum durchgehenden Ausbau der A1 auf «mindestens 6 Spuren» gutgeheissen. Aus Sicht des VCS Verkehrs-Club der Schweiz ist dies ein Fehlentscheid: Er steht in krassem Widerspruch zum Klimaziel, welches von den Stimmenden im Juni klar anerkannt und bestätigt wurde. Ein weiterer Autobahn-Ausbau torpediert zudem die Ziele des Bundes, den Modalsplit zu verschieben.
Kaum hat das Parlament das komplett übertriebene und überteuerte Autobahn-Ausbaupaket geschnürt und verabschiedet, wird ein weiteres sinnloses Grossprojekt aufgepfropft, sagt VCS-Präsident Ruedi: «Es ist hinlänglich bekannt, dass der Autobahn-Ausbau kein wirksames Mittel gegen Staus ist. Mehr Strassen haben seit jeher mehr Verkehr angezogen.»
Ganz besonders stossend sei, dass der Ständerat auch im Angesicht der Klimakrise kein besseres Rezept gegen Verkehrsüberlastungen weiss, als noch mehr Strassen zu bauen, noch mehr Kulturland zuzupflastern, noch mehr Lärm zu produzieren und noch mehr CO2 zu generieren. «Das ist fahrlässig und verantwortungslos gegenüber kommenden Generationen», sagt Blumer.
72 000 Unterschriften gegen den Autobahn-Ausbau
Der VCS wehrt sich dezidiert gegen die Autobahn-Ausbauentscheide. Unter seinem Lead und zusammen mit zahlreichen Organisationen und Parteien hat der Verkehrsclub darum das Referendum gegen den Ausbauschritt 2023 ergriffen. Die Unterschriftensammlung ist mittlerweile abgeschlossen und das Referendum wird Anfang 2024 eingereicht. Damit haben die Stimmberechtigten in der Frage des Autobahn-Ausbaus das letzte Wort.
Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:
- Ruedi Blumer, VCS-Präsident, 079 465 43 07
- Medienstelle VCS, 079 708 05 36, medien@verkehrsclub.ch