Autonome Fahrzeuge dürfen nicht zum Risiko werden
Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz äussert sich in seiner Vernehmlassungsantwort auf den Verordnungsentwurf zum automatisierten Fahren kritisch. Insbesondere aus Sicht der Verkehrssicherheit hat der VCS Vorbehalte.
Der VCS sieht in der Weiterentwicklung der Mobilität Vorteile. Dabei können auch neue Technologien – wie etwa autonome Fahrzeuge – zum Einsatz kommen. Jedoch muss der Gesetzgeber dafür sorgen, dass das Risiko für andere Verkehrsteilnehmende darob nicht steigt. Insofern begrüsst der VCS, dass Regulierungen geplant sind. «Ausprobieren und erst später eingreifen – das geht nicht», sagt VCS-Geschäftsführerin Stéphanie Penher.
Der Verordnungsentwurf sieht unter anderem vor, dass das Fahrzeug bestimmte Streckenabschnitte autonom zurücklegt und die fahrzeugführende Person die Verantwortung über das Fahrzeug temporär abgibt. Der Mensch muss jedoch sofort eingreifen, wenn das autonome Fahrzeug an Grenzen stösst. «Das ist in der Praxis problematisch und gefährlich. Hat eine Person die Verantwortung für das Fahren einmal abgegeben, führt dies zwangsläufig zu einer längeren Reaktionszeit und zu einer Zunahme der Unfallzahlen», sagt Penher.
Verschärft wird das Risiko zusätzlich, weil diese Übernahmesituationen ausgerechnet in komplexen Verkehrssituationen entstehen, welche auch das Automatisierungssystem überfordern.
Frontscheibenperspektive aufgeben
Weiter kritisiert der VCS, dass die Vernehmlassungsvorlage den Fokus zu stark auf das Auto legt. Die Bedürfnisse und Ansprüche der weiteren Verkehrsteilnehmenden – insbesondere Fussgängerinnen und Velofahrer – müssen in der Verordnung zwingend stärker gewichtet werden.
Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:
- Stéphanie Penher, VCS-Geschäftsführerin, 031 328 58 56
- Medienstelle VCS, 079 708 05 36, medien@verkehrsclub.ch